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Entspannter Hamilton sagt Alonso den Kampf an
Lewis Hamilton ist über die erste Kurve in Belgien immer noch verärgert und will Fernando Alonso in Fuji wieder mehr Gegenwehr bieten
(Motorsport-Total.com) - Die erste Kurve in Spa-Francorchamps, in der Fernando Alonso seinen Teamkollegen Lewis Hamilton abgedrängt hat, liegt dem WM-Leader immer noch schwer im Magen. Vor dem morgigen Trainingsbeginn in Fuji will Hamilton daher das Gespräch mit dem Spanier suchen - und sollte dieses nicht zufrieden stellend verlaufen, wird er selbst auch eine härtere Gangart einschlagen.

© xpb.cc
Wirkte heute in Fuji locker und entspannt: WM-Leader Lewis Hamilton
"Wir beide müssen aufpassen und uns daran erinnern, dass wir Teamkollegen sind", erklärte Hamilton heute in Fuji. "Ich werde später am Wochenende wahrscheinlich mit ihm über Spa reden, denn wir haben seit dem letzten Rennen nicht miteinander gesprochen und ich habe so meine Meinung darüber, was da passiert ist. Hier ist ein neuer Tag, ein neues Rennen, aber wenn wir da draußen sind, werde ich keine Geschenke verteilen, so viel steht fest."#w1#
Hamilton kann auch aggressiver fahren
Er werde jetzt noch mehr auf Alonso achten, wenn dieser in seiner Nähe ist, fuhr der 22-Jährige fort: "Wartet mal ab! Ich versuche, beim Fahren immer mit allen fair umzugehen, aber wenn er so aggressiv fahren will, dann kann ich genauso aggressiv sein wie jeder andere auch. Aber ich werde kein unnötiges Risiko eingehen und mich selbst oder einen Gegner von der Strecke räumen. Wenn ich ganz vorne liege, ist das sowieso kein Thema."
Obwohl sein Vorsprung auf Alonso von 14 Punkten nach Magny-Cours auf inzwischen nur noch zwei Zähler geschrumpft ist, macht sich der McLaren-Mercedes-Pilot keine Sorgen, was das WM-Finale angeht. Auch der Druck sei gar nicht so schlimm, schließlich habe er sich vor Saisonbeginn nichts erwartet, während sein großer Rivale als Titelverteidiger natürlich unbedingt wieder Weltmeister werden möchte.
"Ich denke, dass ich nichts zu verlieren habe. Er ist derjenige, der den WM-Titel verteidigt, also sollte der Druck auf ihm viel größer sein", so Hamilton. "Aber in den vergangenen beiden Rennen war er wirklich gut. Ich weiß nicht, ob er einen Sack voll Ballast abgeworfen hat oder ob er im Team keine Belastung mehr spürt oder was auch immer. Er scheint im Team auf einmal sehr glücklich zu sein, zumindest mit sich selbst."
Setup war zuletzt das Problem
"Ich habe seit dem vergangenen Rennen genau analysiert, wie ich Zeit finden kann und wo ich Zeit verloren habe, und mir ist das jetzt klar", gab er weiter zu Protokoll. "Daher habe ich das Gefühl, dass dieses Wochenende besser werden müsste als die vergangenen paar. Ich bin recht entspannt und wir haben auch mit dem Auto ganz gute Fortschritte gemacht." Das ist aber ohnehin sekundär, schließlich ist der Rückstand des Ferrari-Duos in der Punktewertung bereits beruhigend.
Im Vergleich zu Alonso könne er vor allem in Sachen Setup noch Zeit gutmachen, denn während er bisher meistens selbst die Basisabstimmung erarbeitet habe, die dann von seinem Teamkollegen übernommen wurde, ging er in Spa-Francorchamps in eine ganz andere Richtung: "Ich dachte, das wäre richtig so, aber es war falsch. Das Setup war ganz anders. Auch wenn die Zeiten nicht weit weg waren, denke ich, dass es besser gewesen wäre, in die andere Richtung zu gehen", so Hamilton.
Keine Sorgen wegen fehlender Streckenkenntnis
"Fernando kennt Shanghai sehr gut, er kennt Brasilien sehr gut, aber das hat mich auch anderswo nicht davon abgehalten, ihn zu schlagen, daher mache ich mir keine Sorgen", meinte er weiter. "Schwer zu sagen, was hier oder beim nächsten Rennen passieren wird. Jeder von uns könnte mal ein schlechtes Rennen erwischen, dann wird es wirklich haarig. Der Schlüssel für mich ist, immer auf dem Podium zu landen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und vorzugsweise zu gewinnen."
Die Pause seit Spa-Francorchamps habe ihm gut getan: "Ich kam ein paar Tage früher hier an, war ein Tourist und habe mich entspannt. Ich mag die asiatische Kultur. Die Menschen sind sehr nett und freundlich, ich werde auf der Straße nicht belästigt - abgesehen von wenigen Ausnahmen - und ich konnte meinen Kopf frei machen und mich neu vorbereiten, mit einer frischen Herangehensweise", sagte Hamilton abschließend.

