• 16.08.2001 19:19

  • von Fabian Hust

Donnerstagspressekonferenz

Burti, Frentzen, Montoya, Ralf Schumacher und Nishisawa auf der Donnerstagspressekonferenz in Budapest

(Motorsport-Total.com) - Luciano Burti (Prost-Acer), Heinz-Harald Frentzen (Prost-Acer), Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams), Ralf Schumacher (BMW-Williams) und Kazutoshi Nishisawa (Honda) stehen auf der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag in Budapest Rede und Antwort.

Titel-Bild zur News: Pressekonferenz Ungarn 2001

Burti, Frentzen, Montoya, Ralf Schumacher und Nishisawa

Frage: "Kauzutoshi Nishisawa, können sie uns etwas über die Beziehung zu Takuma Sato sagen, der die Marlboro Masters gewonnen hat?"
Kazuroshi Nishisawa: "Er ist ein japanischer Fahrer. Wir mögen ihn sehr. Wir unterstützen immer Fahrer, die schnell sind. Ich hoffe, dass es in diesem Jahr für ihn gut läuft."

Frage: "Hat Honda einen Vertrag mit ihm oder ist er in Besitz eines Testvertrages mit BAR?"
Nishisawa: "Er hat nur einen Testvertrag mit BAR, keinen Vertrag mit Honda."

Frage: "Gibt es eine Verbindung zwischen Honda und McLaren, da eines der britischen Magazine schrieb, dass Honda 2004 im McLaren stecken wird?"
Nishisawa: "Es ist nur ein Gerücht, mehr nicht. Wir sind mit unseren Teams sehr zufrieden."

Frage: "Wie sieht die Taktik von Honda für das nächste Jahr aus?"
Nishisawa: "Die Taktik? Wir kämpfen immer um zu gewinnen, um das Ziel zu erreichen. Wir wissen, dass wir härter arbeiten müssen, um dieses Ziel zu erreichen."

Frage: "Ich nehme an, dass sie für nächstes Jahr einen neuen Motor haben. In welchem Stadium befindet er sich im Moment?"
Nishisawa: "Das Motorprogramm für das kommende Jahr verläuft jetzt gut. Ich bin damit sehr zufrieden. Wir haben schon den ersten Test auf dem Prüfstand ohne Probleme hinter uns gebracht. Es gibt keine Pläne bisher, wann wir ihn fahren werden, aber vielleicht zu Beginn des kommenden Jahres in einem neuen Chassis."

Frage: "In welchem Ausmaß war Heinz-Harald Frentzen wichtig für die Vertragsunterschrift zwischen Honda und Jordan vor 14 Monaten?"
Nishisawa: "Alle Fahrer sind für uns wichtig, aus diesem Grund haben wir es sehr genossen, mit Heinz zu arbeiten."

Frage: "Wie sehr wurde Honda von Jordan bei den Geschehnissen der letzten drei Wochen mit einbezogen?"
Nishisawa: "Die letzte Entscheidung was die Fahrer angeht, liegt bei den Teams. Wir respektieren die Entscheidung des Teams."

Frage: "Wurden sie konsultiert?"
Nishisawa: "Kein Kommentar."

Frage: "Luciano, wie geht es deinem Arm zu allererst nach dem Unfall in Hockenheim?"
Luciano Burti: "Er ist OK, funktioniert immer noch. Während dem Rennen war es sehr schwierig. Wie ich schon so oft gesagt habe, gibt es in meinem Auto keine Servolenkung. Nach meinem Unfall habe ich meinen Arm irgendwo im Auto angeschlagen und er war ein wenig wund vor dem Vorstart. Nach ein paar Runden wurde das schlimmer und schließlich so schlimm, dass ich das Auto nicht mehr halten konnte. Ich denke, ich machte in drei Runden fünf Fehler, weil ich das Auto wirklich nicht mehr halten konnte und in einer Runde flog ich ab. Ich war schon am Funk und fragte das Team, ob ich aufgeben kann, aber wir hatten die Chance, vielleicht Punkte zu holen und so sagten sie mir, dass ich weiterfahren soll. Aber jetzt ist er wieder in Ordnung."

Frage: "Du hattest eine Saison mit vielen Hochs und Tiefs und jetzt hast du auch noch einen neuen Teamkollegen. Wie beeinflusst dich das?"
Burti: "Ich muss natürlich sagen, dass meine Saison mit Sicherheit ziemlich interessant ist. Ich habe in verschiedenen Teams mit verschiedenen Teamkollegen zusammengearbeitet. Aber bisher denke ich, dass das sehr gut ist, weil es nicht einfach ist, während der Saison ein Team zu wechseln und ich in meiner ersten Saison mit sehr erfahrenen Teamkollegen zu tun hatte, sie sind erfahren und möglicherweise auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Gegenüber Eddie war ich konkurrenzfähig. Ich war ihm immer ziemlich dicht auf den Fersen, manchmal sogar vor ihm. Mit Jean ist es ähnlich. Zwei Mal war ich vor ihm und einmal, als ich hinter ihm war, war der Abstand gering. Ich denke, für meine erste Saison ist das eine richtig gute Leistung und ich hoffe, dass mir das auch mit Heinz-Harald gelingen wird. Das gute daran ist, dass es sehr wichtig ist, als Anfänger so viel wie möglich zu lernen und alle von ihnen verfügen über viel Erfahrung und aus diesem Grund bin ich sehr glücklich, für den Rest der Saison mit Heinz zusammenzuarbeiten."

Frage: "Irgendwie hast du deine Erfahrung verdreifacht, weil du mit drei verschiedenen Teamkollegen zusammengearbeitet hast?"
Burti: "Das ist toll, denn sie sind in einem Gebiet alle stark und vielleicht in anderen schwach, ich kann also sehen, was die Stärken und was die Schwächen sind und eine Menge dadurch lernen. Ich hatte zu ihnen persönlich auch eine gute Beziehung, was sehr gut war."

Frage: "Wie denkst du wird Jean bei Jordan sein?"
Burti: "Lasst uns sehen. Jean muss glücklich sein, um gute Leistungen zu bringen. Ich denke, dass ihm Jordan das bieten kann. Ich bin mir nicht sicher, dass er die Ausstattung erhält, die er benötigt, wie zum Beispiel die Pedale, weil er mit dem rechten Fuß bremst. Ich bin mir nicht sicher, ob er das bei Jordan machen kann. Er mag es, eine Kupplung als Pedal anstatt am Lenkrad zu haben, es kann ihn ziemlich durcheinander bringen, wenn er diese kleinen Dinge nicht hat. Mit Sicherheit ist er ein Kerl, der immer Druck macht. Er verfügt über ein großartiges Talent, eine sehr gute Fahrzeugbeherrschung und wenn ihm Jordan gibt, was er benötigt, dann wird er seinen Job gut erledigen."

Frage: "Heinz-Harald, wie wird Alesi zurechtkommen?"
Heinz-Harald Frentzen: "Ich wünsche ihm das Beste. Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Unsere Autos wurden speziell für uns, Jarno und mich, gemacht, es könnte also eine Herausforderung sein. Ich denke, sie haben einiges zu tun, um das Auto für Jean herzurichten."

Frage: "Was erhoffst du dir nun mit Prost zu erreichen?"
Frentzen: "Ich versuchte, mich so schnell wie möglich an das Team anzupassen. Es sind noch fünf Rennen zu fahren. Ich habe nicht richtig getestet. Ich bin nur einen Check gefahren, um den Sitz und die Pedale zu überprüfen [das Handy von Ralf Schumacher klingelt, Frentzen macht eine Pause; d. Red.] ich muss also von Null beginnen und sehen, wie ich mit den Leuten zurechtkomme. Natürlich bin ich in die Fabrik gekommen, bevor ich den Vertrag unterschrieben habe. Ich wollte alle Daten, Anlagen und Möglichkeiten und alle diese Informationen sehen, die genug waren, um mich für das Team zu entscheiden. Ich denke, dass das Team von der Basis in Ordnung ist. Es arbeiten ein paar sehr professionelle Leute dort. Ich denke, es ist in Ordnung."

Frage: "Manche Leute würden sagen, du bist in einer aussichtslosen Situation: wenn du Luciano besiegst, dann solltest du dies, wenn er dich besiegt, dann ist das für dich nicht gut. Wie siehst du das?"
Frentzen: "Grundsätzlich denke ich darüber nicht sehr viel nach, du denkst mir also vielleicht voraus. Ich muss sagen, dass ich mitbekommen habe, dass Luciano ein sehr schneller Fahrer ist und er sammelt mit dem Jahr an Erfahrung und er war noch nicht auf den meisten Strecken gewesen. Er war mit ein paar erfahrenen Fahrern zusammen und das ist für das Team wichtig. Wenn er mich besiegt, dann wünsche ich ihm das Beste. Aber auf der einen Seite kennt er das Auto, das Setup, das Team, aber ich fange bei Null an. Wir werden sehen. Ich wünsche ihm das Beste. Es gibt eine Menge Dinge, die wir in diesem Jahr erreichen können. Hoffentlich können wir das Auto ein wenig mehr verbessern, weil das Auto zuverlässig ist, so weit ich das bisher gesehen habe. Wir müssen an ihm arbeiten, um es ein wenig schneller zu machen. Für mich sind auch die Reifen neu, das ist auch eine beträchtliche Herausforderung. Vielleicht wird Ralf mir ein paar Geheimnisse verraten, wenn er will. [Frentzen schaut Ralf an; d. Red.] Es sieht nicht so aus! Die Reifen stellen für mich also einen neuen Umstand dar und ich möchte so viel wie möglich so schnell wie möglich lernen."

Frage: "Was ist wirklich mit Jordan passiert? Welche Erklärung hat er dir gegeben? Es gab das Gerücht, dass du nicht fit bist, dass Jordan schon mit Alesi gesprochen hat bevor dir gekündigt wurde. Was kannst du uns sagen?"
Frentzen: "Grundsätzlich nicht viel. Ich möchte nicht ins Detail gehen. Die wenigen Details, die ich verraten habe sind jene, dass Jordan mir nach dem Silverstone-Grand-Prix ein Fax gesandt hat und das ist alles, was ich darüber sagen möchte. Alles wird vor Gericht gehen, das steht fest und den Rest soll Eddie erzählen."

Frage: "Ralf, du hast gesagt, dass du hier nicht erwartest, so konkurrenzfähig zu sein wie in Deutschland. Was ist das Problem?"
Ralf Schumacher: "Das ist eine andere Strecke für uns, sie ist sehr eng, man benötigt eine Menge Abtrieb und mechanischen Grip und wir haben bisher Probleme gehabt, diesen aufzubauen. Ich weiß nicht, wie das neue Auto mit den Michelin-Reifen hier arbeiten wird und ob die Reifen uns einen Vorteil über die Bridgestones geben werden. Hoffentlich sind wir nicht zu weit weg, aber wir werden sehen. Von dem, was ich bisher gehört habe, hat Ferrari für hier ein spezielles Aerodynamikpaket gemacht und sie wollen es wirklich wissen. In den letzten beiden Jahren waren sie hier sehr stark und ich denke, dass sie das Team sind, das es zu schlagen gilt."

Frage: "Du hast gesagt, dass du den Motor in Hockenheim geschont hast, aber Patrick Head scheint nicht der Meinung gewesen zu sein?"
Schumacher: "Ich denke, Hockenheim ist vorbei, oder? Ich bin ins Ziel gekommen und ich denke, dass dies das wichtigste ist. Ich denke aber, dass das, was die britischen Zeitungen gesagt haben, falsch war. Ich denke, sie haben mich ein wenig falsch zitiert. Ich habe nie gesagt, dass er [Montoya; d. Red.] für den Motorschaden verantwortlich ist. Wenn am Ende des Tages der Motor nicht überlebt, dann stimmt mit ihm etwas nicht."

Frage: "Du hast die Möglichkeit, Zweiter in der Weltmeisterschaft zu werden - dachtest du zu Beginn der Saison, dass dies möglich ist?"
Schumacher: "Nein, das tat ich nicht. Wenn ich so gedacht hätte, dann hätte mich sowieso jeder für verrückt erklärt. Es sieht sehr gut aus, aber wir haben noch fünf Rennen zu fahren und diesen Kurs sehe ich für McLaren ein wenig besser an - aber wir werden sehen."

Frage: "Werden euch die Strecken in den letzten vier Rennen mehr liegen?"
Schumacher: "Weniger und mehr. Mit der Reifensituation wird es immer schwierig sein zu wissen, was passieren wird."

Frage: "Juan-Pablo, du hattest zuletzt einen Ausfall, wie hast du dich danach gefühlt?"
Juan-Pablo Montoya: "Man kann nicht wirklich sagen, dass das Glück ist - es ist Rennsport und solche Dinge können passieren. Ich denke nicht, dass ich ein Problem mit dem Motor hatte, sondern ich denke, dass es nach dem Boxenstopp passierte, bei dem wir so lange standen, er überhitzte und das war es dann. Da kann man nichts machen, man fährt innerhalb des Limits des Motors, man kann den Motor nicht wirklich überdrehen oder ihm mit all den Elektroniken schaden. Man fährt ihn einfach am Limit."

Frage: "Ralf hat die Möglichkeit, Zweiter in der Meisterschaft zu werden. Würdest du ihm helfen?"
Montoya: "Nicht zu diesem Zeitpunkt. Am Ende des Tages wird er den Titel nicht gewinnen, aus diesem Grund sammeln wir Punkte für die Konstrukteursmeisterschaft. Bis jetzt macht es nichts aus, ob er vor oder hinter mir ins Ziel kommt."

Frage: "Aber ihr habt ein gutes Arbeitsverhältnis?"
Montoya: "Klar, wenn die Order vom Team kommt, ihn vorbeizulassen, dann würde ich es tun."

Frage: "An alle Fahrer: Wie viel ist in diesen Tagen ein Vertrag noch wert? Warum hat man sie überhaupt?"
Frentzen: "Ich denke, ich habe einen guten Vertrag - oder hatte einen guten Vertrag - bei Jordan. Wir werden sehen. Er wurde ganz offensichtlich gekündigt und da gab es als Hintergrund ein paar Diskussionen, die wir vor Gericht behandeln werden. Ein Vertrag ist dazu da, der Beziehung dienlich zu sein oder sie schwierig zu machen."
Schumacher. "Nun, ich muss sagen, dass ein Vertrag im Normalfall dazu da ist, dass er einmal geschrieben wird, dass man ihn dann unterschreibt und ihn nie mehr wieder anschaut. Aber ich möchte fair zu Heinz sein - das einzige Team, wo ich mir meinen Vertrag noch einmal anschauen musste war das Team, mit dem er Probleme hat, ich wünsche ihm also das Beste. Ich denke, dass für die Zukunft die Gefahr besteht, dass man sich so einen Vertrag anschaut, mitten in der Saison Teamkollegen wechseln und ich hoffe, dass dieser Punkt in Zukunft ausgeräumt wird, so dass es nicht noch einmal passiert."

Frage: "Heinz-Harald, sollte dieses Problem durch eine Hinterlegung der Verträge gelöst werden?"
Frentzen: "Das ist sicherlich ein Punkt. Der Vertrag ist sehr klar auf der einen Seite, aber wenn eine Partei nicht mehr mit der anderen Partei zusammenarbeiten möchte, dann gibt es immer verschiedene Meinungen."

Frage: "Juan-Pablo, nach dem Europa-Grand-Prix unterzeichnete Ralf einen Vertrag, der ihn rund 30 Millionen Dollar für die nächsten drei Jahr einbringt, seitdem hast du ihn geschlagen. Welche Taktikt wirst du anwenden, wenn es darum geht, deinen Vertrag mit Frank auszuhandeln?"
Montoya: "Ich muss abwarten und sehen, was im nächsten Jahr passiert und davon werden wir ausgehen. Der Grund warum ich bei Williams unterschrieben habe war nicht das Geld. Wenn ich das Geld gewollt hätte, dann wäre ich für ein weiteres Jahr in der CART-Serie geblieben."