• 20.10.2009 09:37

  • von Stefan Ziegler

Domenicali: "Unser Auto ist extrem schwer zu fahren"

Der Ferrari F60 ist kein einfaches Auto: Weder Luca Badoer noch Giancarlo Fisichella kommen mit dem aktuellen Rennboliden der Scuderia zurecht

(Motorsport-Total.com) - Der schwere Unfall von Felipe Massa in Ungarn traf Ferrari in mehrerlei Hinsicht sehr hart: Einerseits verletzte sich einer der beiden Stammpiloten des italienischen Rennstalls und fiel für viele Rennen aus, andererseits konnten die Ersatzleute bis jetzt nur bedingt überzeugen und noch keine WM-Punkte einfahren. Die Ursache für letzteren Umstand ist laut Stefano Domenicali im F60 zu suchen.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Noch hat Giancarlo Fisichella den Dreh nicht raus: Der F60 gilt als schwer zu fahren

"Unser aktuelles Auto ist extrem schwer zu fahren", wird der italienische Ferrari-Teamchef von 'Auto Bild motorsport' (Jetzt abonnieren!) zitiert. "Die Piloten haben einfach nicht das Vertrauen, dass das Auto stabil reagiert. Deshalb bremsen sie früher, gehen später aufs Gas. Das kostet Zeit", erläutert Domenicali - einzig Kimi Räikkönen kann dem roten Rennwagen kontinuierlich gute Ergebnisse entlocken.#w1#

Weil seit Ungarn aber immer nur ein Roter in den Punkten war, konnte McLaren-Mercedes der italienischen Konkurrenz den dritten Rang in der Konstrukteurswertung abjagen. Teamchef Domenicali will das aber nicht den Ersatzfahrern ankreiden: "Ich möchte auch etwas Positives über Luca Badoer sagen, denn alle haben ihn so niedergeschrieben", so das Teamoberhaupt.

"Giancarlo hat in Belgien ein fantastisches Ergebnis abgeliefert, bevor er zu uns kam. Jetzt kämpft auch er. Es wäre also falsch, den Fahrern alle Schuld in die Schuhe zu schieben", sagt Domenicali, dessen Ersatzpiloten seit Valencia zumeist im hinteren Mittelfeld zu finden waren. Aber hätte Michael Schumacher bei seinem geplanten Comeback im Ferrari-Team besser abgeschnitten?

"Das erste Rennen wäre auch für Michael sehr schwierig gewesen", meint Domenicali vor dem abschließenden Grand Prix des Jahres. "Aber wer weiß? Michael ist ein Champion, ein großartiger Fahrer. Und immerhin wollte er die Herausforderung annehmen, obwohl er wusste, dass das Auto schwer zu fahren ist. Vielleicht wäre er vom Kopf her stärker gewesen als Luca und Giancarlo."