• 20.10.2009 10:08

  • von Stefan Ziegler

Brundle: "Wer hätte es mehr verdient?"

Der ehemalige Formel-1-Pilot Martin Brundle hält Brawn-Fahrer Jenson Button für einen würdigen Weltmeister und lobt seinen britischen Landsmann

(Motorsport-Total.com) - Bereits ein Rennen vor Schluss machte Jenson Button klar, was sich schon nach einem Drittel der Saison angedeutet hatte: Der britische Brawn-Pilot holte sich in Brasilien den Titel, nachdem er zu Beginn des Jahres mit sechs Siegen aus sieben Rennen eine beeindruckende Leistung geboten hatte. Doch im Sommer riss der Erfolgsfaden Buttons beinahe abrupt ab und die Gegner kamen heran.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Hier winkt der Weltmeister: Jenson Button holte sich in Brasilien vorzeitig den Titel

"Buttons vorsichtige Herangehensweise hat seine Meisterschaft hinausgezogen und für eine Menge Stimmen gesorgt, die ihn nicht für einen würdigen Weltmeister halten", erläutert Formel-1-Experte Martin Brundle in seiner Kolumne bei der 'BBC'. "Ich weiß, dass ihn das beschäftigt hat", meint der frühere Rennfahrer - kein Wunder, denn der Druck durch die Konkurrenz nahm plötzlich schwer zu.#w1#

Sowohl Rubens Barrichello als auch Sebastian Vettel machten in den vergangenen Rennen immer wieder Punkte auf Button gut, der in Brasilien schließlich den Schlusspunkt setzte. "Er ist ein recht sensibler Kerl und sagte, er habe sich nach der bescheidenen Qualifikation regelrecht körperlich schlecht gefühlt", so Brundle. "Er wollte aber keine Schwäche zeigen, um seine Gegner nicht anzustacheln."

"Button hat die Meisterschaft die ganze Zeit über angeführt. Er hat sich mit einigen frühen Siegen ein komfortables Polster aufgebaut. In letzter Zeit versuchte er aber, etwas davon wieder wegzuwerfen", gibt Brundle zu Protokoll - "nur" 28 Punkte aus neun Rennen sprechen für sich. Brundle: "Aber jedem, der sagt, er wäre kein wahrer Weltmeister, muss man vorhalten: Wer hätte es in diesem Jahr denn mehr verdient?"

"Ich habe jede Runde des 29-jährigen Buttons in der Formel 1 verfolgt. Er hatte schwer zu kämpfen. Er brauchte eine Ewigkeit, um sein erstes Podium oder gar den ersten Sieg zu erreichen. Und neun Jahre nach seinem Debüt ist er nun erstmals Weltmeister", erklärt der ehemalige Formel-1-Pilot weiter und fügt abschließend an: "Er brauchte einfach nur eine gewisse Zeit, um seine Leistung abzuliefern."