• 17.07.2009 15:04

  • von Roman Wittemeier

Domenicali: "FIA interpretierte es als Angriff"

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali über den Ursprung der anhaltenden Formel-1-Streitigkeiten: Alles begann mit der FOTA-Gründung

(Motorsport-Total.com) - Nach monatelangen Streitereien scheint die Formel 1 nun wieder auf dem Weg in eine gesicherte Zukunft zu sein. Das Treffen der FOTA gemeinsam mit Williams, Force India und den drei neuen Teams Manor, US F1 und Campos brachte entscheidende Fortschritte bezüglich zukünftiger Sparmaßnahmen. Sobald der Sparvertrag unterzeichnet ist, steht auch der Unterschrift unter einem neuen Concorde Agreement nichts mehr im Weg - endlich gäbe es wieder Frieden.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Teamchef)

Stefano Domenicali will sich endlich wieder auf das Sportliche konzentrieren

"Der Streit mit der FIA und auch dem Vermarkter begann, als wir im vergangenen Jahr die FOTA gegründet haben", sagte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali rückblickend in der 'Auto Bild motorsport' (jetzt abonnieren!). "Die FIA hat nicht erkannt, dass wir damit die Formel 1 verbessern wollten. Im Gegenteil: Sie interpretierte es als Angriff. Seitdem nahm das Unglück seinen Lauf. All das ist überhaupt nicht gut für die Formel 1."#w1#

Es gelte nun, möglichst schnell zur motorsportlichen Tagesordnung zurückzukehren. "Wir haben schon viel zu viel Schaden angerichtet. Die Glaubwürdigkeit des Sports hat extrem gelitten. Aber die Frage warum wir uns in dieser Situation befinden, kann ich selbst nicht mehr beantworten. Jetzt müssen wir nur noch so schnell wie möglich aus dieser vertrackten Situation herauskommen. So können wir es jedefalls nicht länger akzeptieren."

Der Weg zu einer hoffentlich friedlicheren Zukunft wurde letztlich durch die Rückzugsankündigung von FIA-Chef Max Mosley geebnet. Der Brite wird sich im Oktober nicht erneut zur Wahl stellen. Als Kandidaten stehen derzeit Ex-Rallyeweltmeister Ari Vatanen und der frühere Ferrari-Rennleiter Jean Todt auf der Liste. Der Franzose erhält vollste Unterstützung von Mosley. "Jean Todt war mein Boss und ich weiß, dass er in Sachen Formel 1 sehr gut ist. Mehr kann ich dazu nicht sagen", meinte Domenicali vorsichtig.