• 21.07.2009 20:49

  • von Stefan Ziegler

Domenicali: Druck ist kein Problem

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali fühlt sich angesichts der Aufholjagd seines Rennstalls nicht stärker unter Druck gesetzt als sonst

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Fehlstart in die neue Formel-1-Saison ist die Erwartungshaltung an Ferrari beinahe ins Unermessliche gestiegen. Die Roten hatten im Vorjahr noch bis zuletzt um den WM-Titel gekämpft, kamen 2009 aber noch nicht über zwei Podestplätze hinaus - von Siegen ganz zu schweigen. So verwundert es nicht, dass ein Schuldiger für die gegenwärtige Misere gesucht wird - und viele wollen den Ferrari-Sündebock in Teamchef Stefano Domenicali gefunden haben. Doch dieser winkt ab.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Teamchef)

Die Sorgenfalten bei Stefano Domenicali sind 2009 angeblich nicht größer als sonst

Der Italiener fühlt sich nach wie vor sehr wohl in seiner Haut und hat keinerlei Probleme damit, sich auf einmal im Kreuzfeuer der Kritik wiederzufinden. "Ich bin nun schon seit einigen Jahren Teamchef. Wie man sich vorstellen kann, ist der Druck schon seit dem ersten Tag sehr groß", wird Domenicali auf der Webseite von Shell zitiert. "Seit 20 Jahren bin ich ein Teil von Ferrari und weiß daher genau, wie der Hase läuft."#w1#


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Deutschland


"Die Leute haben in ihrem Leben nur eine sehr kurze Erinnerung, aber das gehört zum Spiel dazu. Ich mache mir keinerlei Sorgen darüber, wenn die Leute nach einem schlechten Start umgehend denken: 'Schaut her - das Team war nicht besonders gut, also bringt der Teamchef keine gute Leistung.' Das ist ein Teil des Spiels und ein Teil der Herausforderung, der sich ein Teamchef stellen muss."

"Man braucht nicht glauben, dass man ein Star ist, nur weil man wie wir und ich in der Vergangenheit die Weltmeisterschaft gewonnen hat", stellte das Oberhaupt des italienischen Traditionsrennteams heraus und fügte an: "Ich fühle mich nicht negativ, wenn ich nicht gewinne" - dabei dauert die sieglose Zeit von Ferrari nun schon immerhin über ein halbes Jahr, doch Domenicali gibt sich kämpferisch.

"Ich halte es für eine große Herausforderung, gemeinsam mit meinem Team - auf das ich sehr stolz bin - sicherzustellen, dass wir die beste Herangehensweise zeigen und die beste Stimmung, um darauf zu reagieren. Das ist die Herausforderung, die ich persönlich meistern muss und die ich auf alle Leute übertragen möchte, die mit mir zusammenarbeiten", meinte Domenicali abschließend.