• 07.02.2010 13:05

  • von Roman Wittemeier

Diffusoren: Da brodelt wieder was

Aus Sicht von Ferrari-Technikchef Aldo Costa bewegen sich bezüglich der Diffusoren alle Teams in einer Grauzone: "Leider gibt es viele Interpretationen"

(Motorsport-Total.com) - Der Diffusor ist ein wichtiges aerodynamisches Bauteil am Ende des Unterbodens eines Formel-1-Fahrzeugs. Optisch unscheinbar, aber auf der Suche nach wichtigen Zeitspänen äußerst wirksam. Bis zum vergangenen Jahr war dieses Bauteil in der Öffentlichkeit nicht sonderlich bekannt. Das änderte sich schnell, als Williams, Toyota und Brawn vor Beginn der Saison mit einer besonderen Bauart auftauchten, die andere Teams für illegal hielten.

Titel-Bild zur News:

McLaren-Mercedes nutzt mit dem Diffusor die gesamte Breite am Heck

Der Streit um die Doppeldiffusoren wurde von der FIA zugunsten der drei pfiffigen Teams entschieden. Konsequenz: Alle mussten in der vergangenen Saison in Windeseile nachrüsten. Die neue Generation Boliden wurde speziell für die Nutzung eines Doppeldiffusors entwickelt. Doch auch jetzt noch gibt es gravierende Unterschiede in den Ausführungen.#w1#

"Die FIA überprüft dies konsequent. Jedes Team hat sich bei Zweifeln bezüglich des Baus eines Doppeldiffusors bei der FIA abgesichert", sagt Ferrari-Technikchef Aldo Costa in der 'Gazzetta dello Sport'. Der Italiener hatte schon vor Beginn der ersten Testfahrten in Valencia angemerkt, dass er den Diffusor eines Konkurrenten für "arg am Limit" halte. Auch wenn Doppeldiffusoren ab 2011 verboten sind: Für Diskussionsstoff dürfte gesorgt sein.

"Leider lässt das Reglement viel Spielraum für Interpretationen", klagt Costa. Aus seiner Sicht könnte sich sehr schnell eine neue Runde im Streit um die Diffsoren entwickeln. Andere Teams sehen die Situation gelassener. "Ich habe hier keinen Diffusor gesehen, der die Regeln anders interpretiert. Es gibt einige extreme Lösungen, aber die verfolgen das gleiche Prinzip wie im Vorjahr", sagt beispielsweise Williams-Technikchef Sam Michael.