• 02.02.2010 15:13

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Williams befürchtet keinen Diffusorstreit

Sam Michael hält die Diskussionen um den Diffusor für überbewertet und rechnet 2010 auf allen Strecken mit Ein- oder Zweistopprennen

(Motorsport-Total.com) - Mancherorts wird befürchtet, dass es 2010 zu einer Neuauflage des Diffusorstreits, der vor einem Jahr für viele Negativschlagzeilen gesorgt hat, kommen könnte. Als Grundlage für diesen Verdacht dient die Tatsache, dass die Teams fast schon paranoid sind, wenn es darum geht, ihre neuen Diffusoren vor Spionen und Fotografen zu verstecken.

Titel-Bild zur News: Sam Michael

Sam Michael erwartet durch die neuen Regeln keine große Revolution

Doch Sam Michael hält derartige Befürchtungen für Unsinn: "Jetzt, wo für alle klar ist, was man darf und was nicht, wird es sehr schwierig, die Regeln anders zu interpretieren. Ich habe hier keinen Diffusor gesehen, der die Regeln anders interpretiert. Es gibt einige extreme Lösungen, aber die verfolgen das gleiche Prinzip wie im Vorjahr. Insofern würde es mich überraschen, sollte das Thema noch einmal aufkommen", so der Williams-Technikchef am Rande der Valencia-Tests.#w1#

Interessant ist, dass beim gestrigen Testauftakt viele verschiedene Diffusoren zu sehen waren, obwohl die Teams nun schon fast ein ganzes Jahr lang Zeit hatten, die Regelinterpretation zu optimieren. Anscheinend lässt das Reglement aber weiterhin Spielraum für verschiedene Lösungen zu. Das wird jedoch schon 2011 anders sein, denn dann sollen mehrstöckige Diffusoren möglichst unterbunden werden, wie gestern von der Formel-1-Kommission beschlossen wurde.

Revolutionäre Boxenstrategien erwartet Michael übrigens trotz des Nachtankverbots nicht: "Ich glaube nicht, dass wir drei Stopps sehen werden. Entweder einen oder zwei, wobei ich einen für wahrscheinlicher halte", prognostiziert der Australier. "Der Performanceunterschied durch ein leichteres Auto fällt bei mehr Stopps nun weg, also geht es nur noch darum, frischere Reifen zu haben. Das macht nicht so viel aus wie die bisherige Kombination aus Reifen und Sprit."