Brawn: Noch heißt es abwarten
Zwar sind die Teams bereits seit Montag auf der Teststrecke unterwegs, doch in die Karten lässt sich in Valencia bislang noch niemand schauen
(Motorsport-Total.com) - Die ersten Probefahrten der neuen Saison sind zugleich immer ein Schaulaufen von neuen Lösungsansätzen. So sind die Formel-1-Teams auch in Valencia nicht nur darauf bedacht, die Runden ihres eigenen Fahrzeuges zu beobachten: Die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht und hat hin und wieder ebenfalls interessante Bauteile parat. Doch noch halten sich die Rivalen bedeckt.

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Der Nasenhöcker des MGP W01 machte Nico Rosberg zunächst zu schaffen...
Mercedes-Teamchef Ross Brawn will zur Halbzeit der Testfahrten im spanischen Valencia noch keine überraschenden Fahrzeugelemente ausgemacht haben: "Um das einzuschätzen ist es noch etwas zu früh, finde ich. Wir konnten uns noch kein genaues Bild machen", sagt der Brite am Circuit Ricardo Tormo - eben dies überlassen die Rennställe beim winterlichen Testauftakt nämlich den Profis.#w1#
"Alle Fotographen sind derzeit unterwegs, um Daten für die einzelnen Teams zu sammeln", bestätigt Brawn. "Ich bin mir sicher, dass sich einige interessante Dinge ergeben werden, wenn sich die Ingenieure mit den zahlreichen Aufnahmen beschäftigen", so der Teamchef. "Offensichtlich haben sich die meisten Teams für ein hohes Chassis im Frontbereich entschieden - genau wie wir."
Doch gerade dieses Fahrzeugfeature sorgte bei Mercedes-Neuzugang Nico Rosberg für Schwierigkeiten bei dessen Silberpfeil-Einstand: Der deutsche Rennfahrer hatte Probleme damit, über die hohe Nase seines Autos hinauszublicken und konnte daher nicht alle Kurvenscheitel erkennen. Ein Umstand, den das Team unmittelbar nach der Jungfernfahrt des 24-Jährigen aber korrigierte.
Sind die Ferrari-Sorgen begründet?
"Nico hat seine Sitzanpassung in der Fabrik vorgenommen und auf der Rennstrecke war es eben ein bisschen anders", sagt Brawn im Hinblick auf das ansonsten gelungene Testdebüt seines MGP W01. Noch waren zwar nicht alle Formel-1-Teams auf der Strecke, die Diskussion um die Doppeldiffusor ist allerdings schon jetzt in vollem Gange. Ferrari hat diesbezüglich bereits Bedenken angemeldet.
Die Italiener befürchten, die Konkurrenz könnte über das bauliche Limit dieses Aerodynamikelementes hinausschießen, doch Brawn winkt ab: "Vor einigen Monaten gab es einige sehr interessante Anfragen an Charlie Whiting. Ich denke, Charlie hat sehr klar gemacht, was er für akzeptabel hält", so der Teamchef. "Ferrari verweist möglicherweise darauf, weil sie etwas ziemlich Extremes hatten."
"Dabei haben sie einen Dämpfer erhalten, vermute ich", hält Brawn abschließend fest. "Gibt es etwas, von dem wir nichts wissen? Wer weiß? Wir haben die Autos der anderen ja noch nicht gesehen. Der Red Bull wird erst in der kommenden Woche vorgestellt und Adrian denkt für gewöhnlich immer um die Ecke, wenn er etwas anpackt. Mir ist aktuell jedenfalls nichts bekannt. Wir müssen abwarten."

