Diffusor: Newey hofft auf "kleinen Schritt"

Red Bull fährt in Monte Carlo erstmals mit dem Doppeldiffusor - Entwicklung war komplizierter als bei den anderen Rennställen

(Motorsport-Total.com) - Wie angekündigt wird Red Bull Racing an diesem Wochenende in Monte Carlo erstmals mit dem neuen Doppeldiffusor fahren, den Adrian Newey in den vergangenen Wochen in Milton Keynes entwickelt hat. Zumindest im Freien Training am Donnerstag werden die neuen Bauteile an beiden Autos montiert sein.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey

Adrian Newey bei seiner Ankunft im Fahrerlager von Monte Carlo

"Wenn wir am Ende der Session Bedenken haben, dann werden wir uns für den Rest des Wochenendes Gedanken machen", sagt Newey. "Es birgt ein Risiko in sich, beide Autos mit dem Diffusor auszustatten. Gibt es Abweichungen zum Windkanal? Gibt es ein mechanisches Problem, durch das es zu einem Gebrechen kommt? Aber wir haben entschieden, dass wir dieses Risiko eingehen wollen. Wir wollen es herausfinden."#w1#

"Außerdem: Wenn wir den Diffusor nur an einem Auto testen, dann diktiert Murphys Gesetz auf dieser besonderen Strecke, dass das eine Auto in der ersten Runde in der Leitplanke klebt und wir nichts darüber herausfinden", argumentiert der Brite. "Darum montieren wir den Diffusor an beiden Autos. Wir wollten sicherstellen, dass beide Fahrer so viel Trainingszeit wie möglich in ihrer Rennkonfiguration haben."

Red Bull könnte nach Meinung des Chefdesigners "einen kleinen Schritt" machen. Eine Revolution erwartet Newey nicht, schließlich sei der Diffusor "ein bisschen in letzter Minute" fertig geworden. Den erwarteten Zeitgewinn kann er nicht spezifizieren, allerdings bringe ein Prozent mehr Anpressdruck in der Regel eine Zehntelsekunde auf der Strecke. Auf schnelleren Strecken wie in Silverstone sei die Wirkung des Diffusors aber entscheidender als in Monte Carlo.

Erschwerend kommt hinzu, dass Red Bull wegen des eigenwilligen Hinterradaufhängungskonzept "Kompromisse mit der Zugstange" eingehen musste, wie Newey gesteht, "auch wenn es keine großen Kompromisse sind". Und er fügt an: "Dass Monaco eine langsame Strecke ist, ist ein Irrglaube. Natürlich ist die Durchschnittsgeschwindigkeit niedrig, aber es gibt einige schnelle Kurven, also ist Anpressdruck schon ziemlich wichtig."