Dietrich Mateschitz: Red-Bull-Ausstieg war nie ein Thema
Alles nur ein Bluff? Laut Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz war ein Ende des Formel-1-Engagements nach der vergangenen Saison nie ein ernsthaftes Thema
(Motorsport-Total.com) - Im Sommer und Herbst 2015 bestimmte ein möglicher Red-Bull-Ausstieg aus der Formel 1 monatelang die Schlagzeilen. Weil die Truppe um Boss Dietrich Mateschitz keinen Motorenlieferanten für Red Bull oder Toro Rosso finden konnte, schwebte ein Abschied der beiden Teams wie ein Damoklesschwert über der Königsklasse. Rund ein Jahr später verrät Mateschitz nun, dass ein Ausstieg hinter den Kulissen nie wirklich ernsthaft diskutiert wurde.
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Dietrich Mateschitz hat die Lust an der Formel 1 wohl noch lange nicht verloren Zoom
"Eigentlich haben wir nie darüber nachgedacht", verrät der 72-Jährige gegenüber der spanischen 'Marca' und ergänzt: "Unter gewissen Umständen hätten wir diesen Weg aber theoretisch wählen müssen. Zum Beispiel natürlich dann, wenn wir keinen Motorenlieferanten gefunden hätten." Tatsächlich sprach Mateschitz seine Abschiedsdrohung im vergangenen Jahr nie konkret aus.
Trotzdem entstand in der Öffentlichkeit schnell das Eindruck, dass Red Bull die Formel 1 verlassen könnte. So erklärte der Österreicher beispielsweise, seine Truppe verliere "ganz einfach die Lust" an der Königsklasse. Später legte er noch einmal nach und erklärte, dass "konkurrenzfähige Motoren" die "Voraussetzung" für den Verbleib in der Formel 1 seien. Letztendlich machte man bekanntlich doch mit Motorenpartner Renault weiter.
Wie schnell sich die Meinung des Red-Bull-Chefs ändern kann, wird auch anhand eines Beispiels aus diesem Frühjahr deutlich. So wurde Anfang Mai die Einstellung des eigenen Senders ServusTV bekanntgegeben, nachdem einige Mitarbeiter einen Betriebsrat gründen wollten. Nur einen Tag später - und nachdem sich die Mehrheit der Mitarbeiter gegen einen Betriebsrat ausgesprochen hatte - gab es die Kehrtwende und ServusTV setzte seinen Betrieb wie gehabt fort.