• 25.02.2009 20:03

  • von Britta Weddige

Die nächste Bank: Auch die RBS steigt aus

Die Royal Bank of Scotland beendet ihr Engagement in der Formel 1 - Der Sponsoringvertrag mit Williams wird aber bis Ende 2010 erfüllt

(Motorsport-Total.com) - Die Finanzkrise hat den nächsten Großsponsor der Formel 1 zum Aussteigen gebracht. Die Royal Bank of Scotland (RBS) hat heute offiziell bestätigt, dass sie ihr Engagement in der Königsklasse beendet. Die Formel-1-Aktivitäten hatten der RBS bereits heftige Kritik des britischen Steuerzahlerverbands eingebracht. Nach Renault-Sponsor ING ist es die zweite Bank innerhalb kurzer Zeit, die ihren Ausstieg ankündigt. Die Credit Suisse hatte bereits im Januar bestätigt, dass der Vertrag mit dem BMW Sauber F1 Team nicht verlängert wird.

Titel-Bild zur News: Jerez, Circuit de Jerez RBS

Nur noch bis Ende 2010 zu sehen: Danach steigt die RBS aus der Formel 1 aus

Diesmal trifft es das Williams-Team, doch es bekommt eine Schonfrist. Den Sponsorvertrag mit Williams, der noch bis Ende 2010 läuft, will die RBS noch erfüllen und erst danach aussteigen. Die RBS ist 2005 als Sponsor bei Williams eingestiegen. "Die RBS war für unser Team ein großartiger Partner und wir freuen uns, dass wir in den vergangenen Jahren dazu beitragen konnten, die Marke RBS international weiterzuentwickeln", sagte Frank Williams. "Dank der Unterstützung von RBS und unserer vielen anderen loyalen Partnern sind wir bestens gerüstet, uns den Herausforderungen der nächsten beiden Jahre zu stellen."#w1#

Die RBS trage durch ihre Sponsorengelder auch dazu bei, dass Williams die britische Wirtschaft ankurbeln kann, fuhr Williams fort: "So werden über 500 höchst anspruchsvolle Technologie-Jobs gesichert, in einem Bereich, in dem Großbritannien weltweit führend ist. In den vergangenen drei Jahren hat Williams über 100 Millionen Pfund an 2.700 Zulieferer bezahlt. Es ist natürlich auch wichtig, dass das so weitergehen kann."

"Williams hat uns bei dem Versuch, die Kosten für die restliche Vertragslaufzeit zu reduzieren, sehr unterstützt." Andrew McLaughlin

RBS-Sprecher Andrew McLaughlin ergänzte: "Wir müssen nun unter anderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen arbeiten und haben seit Oktober alle unsere Aktivitäten noch einmal überdacht. Es ist zwingend nötig, dass wir auf die Situation reagieren. Wir müssen dabei aber auch unsere derzeitigen kommerziellen Vereinbarungen sowie die Auswirkungen auf unsere Partner und die Jobs, die sie sichern, respektieren."

McLaughlin bestätigte aber auch indirekt, dass sich Williams mit weniger Sponsorengeld zufrieden geben muss als vereinbart. Das Team war britischen Medienberichten zufolge bereit, auf einen Teil der Summe zu verzichten, solange die RBS als Sponsor gehalten werden kann. "Williams hat uns bei dem Versuch, die Kosten für die restliche Vertragslaufzeit zu reduzieren, sehr unterstützt", erklärte McLaughlin. "Durch unsere frühe Ausstiegsankündigung gewinnen Sir Frank Williams und sein Team Zeit, um finanziell vorauszuplanen."

Mit Williams hat sich die RBS also geeinigt - an einer anderen Front muss die Bank noch kämpfen. Denn RBS-Repräsentant Sir Jackie Stewart besteht wie berichtet darauf, dass sein noch zwei Jahre gültiger Beratervertrag erfüllt wird - und er das dazugehörige Millionengehalt wie vereinbart bekommt.