• 15.02.2009 10:24

  • von Roman Wittemeier

Erneut Wirbel um Williams-Sponsor

Das Formel-1-Engagement der Royal Bank of Scotland (RBS) bei Williams steht beim britischen Steuerzahler-Bund in der Kritik

(Motorsport-Total.com) - "Die Bosse des Pleite-Unternehmens Royal Bank of Scotland benutzen rund 30 Millionen Euro Steuergelder, um den Kunden Wein und Festschmaus bei Formel-1-Rennen zu servieren" - mit diesen Worten kritisiert der 'Sunday Express' das Sponsoring der RBS bei Williams. Die Zeitung berichtet, dass auch der britische Steuerzahler-Bund bereits Sturm laufe. Es dürfe nicht sein, dass ein Unternehmen, welches durch Steuergelder gerettet wurde, nun das Geld zum Fenster hinaus werfe.

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart tritt als Botschafter der Royal Bank of Scotland (RBS) auf

"Es ist doch lächerlich, dass eine von Steuerzahlern finanzierte Bank nun diese Steuergelder in das Sportsponsoring investiert, vor allem in die bei stinkreichen Leuten beliebte Formel 1", kritisierte Matthew Elliott, der Sprecher des Steuerzahler-Bundes. Hintergrund: Im Zuge der Bankenkrise geriet die Royal Bank of Scotland mit einem Verlust 2008 in Höhe von 30 Milliarden Euro an den Abgrund. Die britische Regierung pumpte als Mehrheitseigner viel Geld in das Kreditinstitut.#w1#

"Die RBS muss realisieren, dass sie ab sofort in der öffentlichen Verantwortung steht. Die Steuerzahler wollen ihr Geld nicht zur Finanzierung eines Elite-Sports verwendet sehen, vor allem nicht in solch wirtschaftlich kritischen Zeiten", argumentierte Elliott weiter. Laut 'Sunday Express' hatte die RBS ganz offen erklärt, dass man die Formel-1-Bühne zur Belustigung von wichtigen Kunden nutze - ein im Grunde völlig normaler Vorgang.

Der Vertrag zwischen RBS und Williams läuft noch bis Ende 2010 und umfasst ein jährliches Sponsorpaket in Höhe von rund 15 Millionen Euro. "Wir müssen versuchen, den Spagat zwischen vertraglichen und öffentlichen Verpflichtungen auf der einen Seite und den Benefits für unsere Kunden auf der anderen Seite gut hinzubekommen", hieß es in einem Statement der Bank zu den Vorwürfen des Steuerzahler-Bundes.