• 19.06.2014 16:36

  • von Rebecca Friese & Dominik Sharaf

Die Herausforderung des Hinterherfahrens: Sutil gibt nicht auf

Mit seinem Sauber C33 hat es Adrian Sutil momentan nicht leicht, sich überhaupt im Mittelfeld zu positionieren - Seinen Wechsel von Force India bereut er deshalb nicht

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg fährt beständig in die Top Sechs, Sergio Perez schafft es ab und an, um einen Podiumsplatz zu kämpfen. Für Adrian Sutil und Esteban Gutierrez muss es mittlerweile hingegen schon als Erfolg gewertet werden, wenn sie es ins Q2 schaffen und im Rennen Marussia und Caterham hinter sich halten können. Die Situationen vom Gesamt-Vierten Force India und derzeitig Zehnten Sauber könnte also nicht unterschiedlicher sein. Sutil gibt dennoch nicht auf.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Das Auto mit der Startnummer 99 würde Adrian Sutil gern öfter weiter vorne fahren Zoom

"Wir machen unser Ding. Im Moment sind wir leider nicht ganz soweit vorne. Aber wir versuchen uns von Rennen zu Rennen zu steigern und das Beste zu geben", lauten Sutils Durchhalteparolen auch noch am achten Rennwochenende des Jahres. Der 31-Jährige, der sich in seiner siebten Saison befindet, fiel 2014 schon viermal aus und feierte mit dem elften Platz in Australien seinen bisher bestes Ergebnis seit er Ende vergangenen Jahres zu Sauber wechselte.

Dass er für das Cockpit bei den Schweizern den diesjährigen Mittelfeld-Leader Force India verlassen hat, bereut Sutil jedoch nicht: "Es war meine Entscheidung. Ich hatte wundervolle Jahre mit Force India, brauchte aber eine Veränderung und ging zu Sauber. Das Kapitel ist für mich also beendet. Ich freue mich für sie, dass sie so erfolgreich sind, aber ich denke nicht zurück oder finde es schade, dass ich jetzt nicht mehr da bin. Es ist okay. Das Leben geht weiter. Neues Team, neue Herausforderung. Ich bin absolut motiviert, mit meinem Team aus der derzeitigen Situation herauszukommen und dann vielleicht dorthin zu kommen, wo Force India jetzt steht."

Weibliche Züge: Der C33 hat seinen eigenen Kopf

"Es ist eigentlich egal, hinter wem man liegt, ob das nun Marussia ist oder Caterham", beurteilt der Starnberger Saubers Situation gewohnt pragmatisch. "Man muss hier jedes Team ernst neben. Manchmal ist man halt weiter vorne und manchmal weiter hinten. Wichtig ist, aus dem was man hat das Maximale herauszukriegen und das fällt uns gerade ein bisschen schwer."

Der C33 ist nach sieben Grands Prix noch immer zu eigenwillig, um sich einen beständigen Platz im Mittelfeld zu sichern. Das weiß Sutil am besten: "Man braucht vor allem ein zuverlässiges Auto, manchmal passiert aber Unvorhersehbares. Das Fenster, in dem es optimal funktioniert ist sehr klein. Man verändert dann etwas, um es besser zu machen und ist dann ganz schnell aus diesem Fenster heraus und es ist wieder unfahrbar. Das Auto reagiert sehr schnell auf Veränderungen. Neue Reifen, weniger Grip, niedrigere Abtriebslevels sind alles große Herausforderungen. Wir haben außerdem oft Probleme beim Bremsen und mit blockierenden Vorderreifen in beinahe jeder Kurve."

Zickig, übergewichtig und unberechenbar - mit solch einem Gefährt muss auch der Fahrer vorsichtig umgehen. "Es ist immer einfach, wenn das Auto perfekt ausbalanciert ist und man sich darauf verlassen kann", so Sutil. "Dann kann man 100 Prozent geben. Aber mit einem Auto, das so schwierig in den Griff zu bekommen ist, riskiert man mehr, wenn man ans Limit geht. Man kann Glück damit haben, aber es ist wahrscheinlicher, dass man Fehler macht. Dann muss man das Risiko etwas herunterschrauben."


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Die Schwierigkeiten am Ende des Feldes

Und dann spielt da auch noch die Umwelt eine Rolle, also die Kollegen, mit denen man sich von Platz 15 aus abwärts auseinandersetzen muss. "Mit den langsameren Autos am Ende des Feldes hat man einfach mehr Probleme", findet der Sauber-Pilot. "Wenn man ein schnelleres Auto hat, hat man weniger Fahrer um sich herum, man hat bessere Fahrer um sich herum und einfach weniger Probleme. Im Mittelfeld ist gibt es schon beim Start ein großes Durcheinander und es besteht eine große Gefahr, sein Auto zu beschädigen."

Es bedarf allerdings mehr als einen schwachen C33 und ausbleibende Top-Resultate, um Sutils Freude am Rennfahren zu brechen. Die Hoffnung stirbt auch bei Sauber zuletzt: "Ich freue mich auf die kommenden Rennen. Ich mag die europäischen Rennen sehr, es sind gute Strecken. Auch diese ist recht gut. Die Erwartungen haben sich im Vergleich zu den vorangegangenen Rennen aber nicht wirklich verändert. Wir haben hier keine Updates, aber diese Strecke kommt uns hoffentlich noch mehr entgegen, als Montreal."

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