• 13.03.2006 13:36

Die deutsche Formel-1-Welt ist wieder in Ordnung

Italien feiert das Comeback von Michael Schumacher, Nico Rosberg ist der neue Youngster der Formel 1 - Deutschland hat wieder alle Zügel fest in der Hand

(Motorsport-Total.com/sid) - Michael Schumacher strahlt wieder seine alte Zuversicht aus, Italien feiert die Rückkehr des Königs und die Formel 1 staunt über einen potenziellen Nachfolger des Kerpeners. Nach dem zweiten Platz beim Saisonauftakt in Bahrain und dem engen Duell mit Weltmeister Fernando Alonso freut sich Schumacher bereits auf das nächste Rennen am kommenden Sonntag in Malaysia.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Ralf Schumacher, Nico Rosberg und Nick Heidfeld

Für das deutsche Quartett begann die neue Saison - mit Ausnahmen - recht gut

"Wir haben mit dem Rennen in Bahrain gezeigt, dass wir wieder konkurrenzfähig sind, und es gibt keinen Grund, warum wir das nicht auch in den nächsten Rennen sein sollten", meinte der Ferrari-Pilot nach seinem ersten Podiumsplatz seit mehr als sieben Monaten. Fast ebenso viel Aufmerksamkeit erregte im Golfstaat das Debüt von Nico Rosberg, der in seinem ersten Rennen gleich zwei WM-Punkte holte und als jüngster Fahrer aller Zeiten die schnellste Runde fuhr.#w1#

Entgangener Sieg soll schon bald nachgeholt werden

"Alles in allem dürfen wir uns nicht beschweren." Michael Schumacher

Für Schumacher war die starke Vorstellung in Bahrain die Bestätigung, dass sich die harte Testarbeit über den Winter gelohnt hat und Ferrari nach dem frustrierenden Jahr 2005 wieder in der Spitze mitmischt. Deshalb störte es ihn auch nur wenig, dass es nicht ganz zum Sieg reichte: "Das ist ein bisschen schade, aber alles in allem dürfen wir uns nicht beschweren", sagte der 37-Jährige, dem beim letzten Boxenstopp von Alonso nur wenige Meter gefehlt hatten, um vor dem Spanier zu bleiben.

Im Ferrari-Land Italien wurde aber auch der zweite Platz wie ein Sieg gefeiert: "Schumacher, die Rückkehr des Königs", titelte 'Tuttosport'. "Schumacher und Ferrari sind neu geboren, und jeder weiß, wie schwer es ist, nach einer Niederlage wieder aufzustehen." Die 'Gazzetta dello Sport' hätte nach Schumachers historischer 65. Pole Position, womit er den Rekord des legendären Brasilianers Ayrton Senna eingestellt hatte, eigentlich einen Sieg erwartet und wertete Rang zwei als Niederlage: "Man versteht aber angesichts von Schumachers Freude, dass der Erfolg nur ein wenig verschoben wurde", schrieb die Zeitung.

Auch Ferrari-Teamchef Jean Todt war zufrieden: "Wir hatten heute eigentlich alles, was nötig ist, um zu gewinnen, nur ein bisschen Glück hat gefehlt", sagte der Franzose. "Wir waren von der ersten bis zur letzten Runde dabei, das ist von fundamentaler Bedeutung für die Moral des Teams. Das Rennen hat gezeigt, dass vier Teams in der Lage sind, zu gewinnen. Ferrari ist eines davon."

Solider Auftakt für McLaren-Mercedes

"Diese Strategie muss man sich trauen, aber das Auto muss es auch können." Norbert Haug

Neben den Roten und Renault waren auch McLaren-Mercedes und Williams bärenstark. "Es war ein gutes Ergebnis für das Team", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, nachdem Kimi Räikkönen mit einer furiosen Aufholjagd mit einer Einstoppstrategie von Startplatz 22 noch auf Rang drei nach vorne gefahren war. "Diese Strategie muss man sich trauen, aber das Auto muss es auch können", meinte Haug.

Das BMW Sauber F1 Team dagegen erlitt im ersten Rennen mit einem kapitalen Motorschaden bei Jacques Villeneuve und Platz zwölf für Nick Heidfeld einen Rückschlag: "So ein Dämpfer am Anfang ist auch nicht so schlecht. Wir hatten einen guten Auftakt, ein gutes Qualifying, aber das Rennen zeigt einfach, dass wir noch einen ordentlichen Weg vor uns haben", meinte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen.

Dagegen ist Nico Rosberg direkt in der Königsklasse angekommen und kassierte Lob von der Konkurrenz und seinem schärfsten Kritiker: "Das war sehr stark von Nico", meinte Norbert Haug, und selbst Papa Keke hatte überhaupt nichts auszusetzen, nachdem der erst 20 Jahre alte Filius - abgesehen vom Italiener Giuseppe Farina im ersten Formel-1-Rennen überhaupt - erst als zweiter Fahrer in der Geschichte der Königsklasse nach Jacques Villeneuve vor zehn Jahren gleich im ersten Rennen der schnellste Mann im Feld war.