• 31.03.2005 17:54

Deutsche Fahrer freuen sich auf das Rennen in Bahrain

Michael Schumacher mit dem neuen Ferrari sowie sein Bruder Ralf und Nick Heidfeld gehen optimistisch ins bevorstehende Wochenende

(Motorsport-Total.com/sid) - Michael Schumacher strahlte in Vorfreude auf den neuen Dienstwagen mit der heißen Sonne um die Wette und platzte fast vor Lust auf neue Siege. "Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich sehr viel Spaß habe", beteuerte der Champion und dementierte die nach dem schlechtesten Saisonstart seiner Karriere aufgekommenen Rücktrittsgerüchte: "Das neue Auto ist ein deutlicher Schritt nach vorn. Mal schauen, ob es nach ganz vorne reicht." Ein von seinem Sohn Mick designtes Henna-Tatoo auf dem Arm soll ihm beim Großen Preis von Bahrain am Sonntag zumindest seinen 100. Podiumsplatz für Ferrari bringen.

Titel-Bild zur News: Ferrari F2005

So sieht er also aus, der neue F2005, mit dem "Schumi" endlich gewinnen will

"Glaubt mir, wir kommen zurück. Es stehen noch 17 Rennen an, und dieses Auto fühlt sich einfach schnell an", meinte Schumacher mit Blick auf seinen Vorjahressieg in Bahrain. "Damit können wir signifikant besser sein als in Malaysia." Dort gab es mit dem Gebrauchtwagen von 2004 mit Platz sieben die ersten beiden WM-Punkte für den Deutschen, der schon in Bahrain zur Aufholjagd auf den mit 14 Punkten Vorsprung führenden Spanier Fernando Alonso im Renault ansetzen will.#w1#

Schumacher ortet "deutliche Fortschritte" bei Bridgestone

Der in Bahrain wie ein Staatsgeheimnis versteckte neue F2005 liege stabiler auf der Straße als sein Vorgänger, reagiere schneller und schone die Reifen. Laut Schumacher habe auch der nach den beiden Auftaktpleiten heftig kritisierte Reifenpartner Bridgestone "deutliche Fortschritte" gemacht.

Genau die Pneus könnten bei vorhergesagten Saunatemperaturen von 36 Grad im Schatten "Schumi" aber ebenso wie in Malaysia bremsen. "Ich erwarte, dass Ferrari hier Probleme haben wird. Die Temperatur wird sehr hoch sein, und da entscheiden vor allem die Reifen", meinte der derzeit bestplatzierte deutsche Formel-1-Pilot Nick Heidfeld vom BMW WilliamsF1 Team. Er hat das Glück, genau wie Spitzenreiter Renault oder Verfolger Toyota mit den als Hitzereifen geltenden Michelin-Pneus zu fahren. Auch Top-Mann Alonso von dem in diesem Jahr noch ungeschlagenen Renault-Team ist ebenfalls nicht bange vor dem neuen roten Renner: "Wir sind das Team, das es zu schlagen gilt. Und da schauen wir nicht nach anderen Mannschaften. Sicher werden sie mehr Potenzial haben, aber das Auto ist nicht der einzig ausschlaggebende Faktor."

Schumacher sieht Parallelen zu 2003

Schumacher verteidigt trotzdem die Partnerschaft mit Bridgestone ("Wir sind eine Einheit und haben in den vergangenen fünf Jahren unglaublichen Erfolg gehabt") und glaubt gerade mit Blick auf den ähnlichen schwachen Start im 2003 an die Wende: "Damals sind wir auch Weltmeister geworden. Wir hatten in Malaysia großen Rückstand, aber wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Auch der Sand auf dem Kurs dürfte kein Problem sein."

In McLaren-Mercedes leistet sich zumindest ein Konkurrent bereits heftige Pannen. Der Österreicher Alexander Wurz verpasste wegen seiner stolzen Größe von 1,86 Metern seinen ersten Renneinsatz im Silberpfeil. Weil das Cockpit für den Testfahrer zu eng war, darf der Spanier Pedro de la Rosa in Manama als Ersatz für den verletzten Kolumbianer Juan-Pablo Montoya fahren.

Das japanisch-deutsche Toyota-Team mit dem Piloten Ralf Schumacher und der Fabrik in Köln ist dagegen im Aufwärtstrend und will Michael Schumacher ausbremsen. "Der erste Sieg ist nahe. Das ist unser nächstes Ziel", sagte Motorenexperte Keizo Takahashi von dem mit einem Rekordetat von angeblich 350 Millionen Euro ausgestatteten Team. Nach dem ersten Podestplatz der Geschichte und Platz zwei ist auch "Schumi II" optimistisch: "Das Auto ist verdammt schnell und passt auch zum Kurs in der Wüste." Seinen großen Bruder hat er im Kampf um die WM übrigens schon abgeschrieben...