• 08.06.2008 00:36

  • von Hust / Rencken

Der "gesandstrahlte" Glock

Timo Glock spricht über die Problematik des aufbrechenden Asphalts in Montréal und warnt vor den Gefahren der Rennstrecke

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Kanada bietet praktisch in jedem Jahr jede Menge Spektakel, denn die Strecke ist berüchtigt. Vergangenes Jahr verunglückte Robert Kubica schwer, hatte Glück, den brutalen Aufprall auf die Beton-Mauer nur mit leichten Blessuren überstanden zu haben.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock könnte auf die "Marbles" liebend gern verzichten...

Tückisch ist dieses Jahr wieder einmal der Asphalt, der an ein paar Stellen der Strecke aufbricht. Dadurch ist es neben der Ideallinie extrem rutschig. Zudem gibt es an einigen Stellen kaum Auslaufzonen, so dass es sehr wahrscheinlich ist, dass auch dieses Jahr im Rennen einige Fahrer die Ziellinie nicht sehen werden.#w1#

"Man muss die richtige Mischung aus Druck und Sicherheit finden, dass man ein bis zwei Prozent unter dem Limit bleibt, um auf Nummer sicher zu gehen", beschreibt Timo Glock, wie er an das Qualifying herangegangen ist. "Wenn man ein inkonstantes Auto hat, wie das bei uns im Moment der Fall ist, dann wird dies im Rennen schon ein Thema sein."

Dass das Auto ausgerechnet in Kanada wieder so unberechenbar ist, wurmt den Toyota-Piloten: "Das hat es am Anfang gegeben, als wir etwas mehr mit dem Setup experimentierten. Aber seitdem wir eine Basis haben, ist dies eigentlich nicht mehr aufgetreten."

Aus der Sicht des Fahrers ist der aufbrechende Asphalt sehr unangenehm: "Im Qualifying bin ich glaube ich hinter dem Mark Webber hergefahren, er hat aus der Kurve heraus beschleunigt. Dann sind kleine Kugeln aus dem Asphalt rausgebrochen und auf mich geflogen. Er hat mich quasi gesandstrahlt. Das ist im Rennen sicherlich ein großes Thema. Wenn dies passiert, und man sich einen kleinen Fehler erlaubt, neben die Ideallinie kommt, dann landet man in der Mauer."

Wie schnell man in der Mauer landen kann, hat der Deutsche an einem Kollegen beobachtet: "Ich habe mir angeschaut, wie das Mark Webber passiert ist. Er hatte leichtes Übersteuern, hat gegengelenkt und war sofort auf den Steinen. Da hatte er keine Chance mehr, da bist du sofort weg."

Die Rennleitung würde am liebsten alle Auftritte der Rahmen-Serien absagen, was natürlich nicht möglich ist, um den Asphalt zu schonen: "Jeder Fahrer möchte natürlich haben, dass es fahrbar ist und kein Sicherheitsthema wird. Wir hatten vergangenes Jahr mit Robert einen schweren Unfall, das möchte hier natürlich nicht nochmal jemand sehen."

Glock sieht einige Stellen, die in Montréal ein erhöhtes Risiko darstellen: "Wenn du dich in Kurve sieben drehst und dir kann einer nicht ausweichen und kracht frontal in dich rein, ist er dort ja auch schon schnell, im dritten oder vierten Gang. Oder wenn du einen blöden Einschlag in die Mauer hast, wie der Vettel, und einer ist hinter dir und steigt auf, dann ist das ein riesiges Problem."

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