Video-Analyse Qualifying
Der F1-Talk zum Qualifying im Video: Ist Vettels Knoten jetzt geplatzt?
Liveticker zum Nachlesen: +++ Wie die Tracklimits über die Pole entschieden haben +++ Warum Vettel plötzlich in Fahrt kommt +++ Warum sich Helmut Marko irrt +++
P6: Bester Startplatz des Jahres für Ocon
Bei Alonso lief's gar nicht, dafür holte Teamkollege Ocon mit P6 den besten Alpine-Startplatz der bisherigen Saison. Der Franzose erklärt, man habe in den ersten beiden Rennen einfach nicht das Maximum aus dem Paket herausgeholt. Das klappte heute offenbar besser - zumindest bei ihm. Allerdings habe er auch etwas Glück gehabt.
"In meiner ersten Q3-Runde hätte ich mich fast gedreht. Es war sehr, sehr knapp", berichtet er. Die zweite Runde habe er dann aber perfekt hingebracht. Enttäuscht sei er lediglich darüber, dass zu P5 am Ende gerade einmal 0,003 Sekunden fehlten. Trotzdem insgesamt ein guter Tag für ihn.
Alonso: Was war im Qualifying los?
Der Spanier ist nach P13 ähnlich ratlos wie Ricciardo. "Es war heute nicht einfach, und die Wetterbedingungen haben sich nach dem letzten Training stark geändert", berichtet er und verrät: "Wir haben zwischen FT3 und dem Qualifying etwas verloren. Das müssen wir uns anschauen und verstehen, was passiert ist. Das Gute ist, dass wir morgen den Startreifen wählen können. Das gibt uns bei der Strategie mehr Optionen."
Ricciardo nach Q1-Aus unter "Schock"
Wir bleiben kurz bei McLaren. Für Ricciardo war überraschend bereits in Q1 Feierabend. Der Australier spricht von einer "großen Enttäuschung" und erklärt: "Ich bin noch immer etwas unter Schock. Für einen Fahrer ist es der schlimmste Albtraum, in Q1 auszuscheiden." Das führt er unter anderem auf Verkehr zurück.
"Der Medium war zu Beginn des Runs okay, aber wir hatten keine wirklich saubere Runde", berichtet er. Später auf dem Soft habe er dann ab der ersten Kurve Verkehr gehabt. Deswegen sei seine Runde einfach "nicht gut" gewesen. Noch sei aber nicht klar, was der Hauptgrund sei, warum er solche großen Probleme gehabt habe.
Norris: P4 wäre drin gewesen
"Es war definitiv etwas besser, als wir heute Morgen erwartet hatten", sagt der Brite nach P7 und erklärt: "Ich bin zufrieden. Ich habe das Gefühl, dass ich bei meinen Runden einen sehr guten Job gemacht habe." Lediglich am Ende von Q3 gab es etwas Ärger, weil er auf Vettel auflief, den er hinter einem Hügel nicht sehen konnte.
Er sei deswegen danach auf seiner schnellen Runde zu nah am Aston Martin dran gewesen. "Ich hätte heute auf jeden Fall Vierter werden können", glaubt er und erklärt: "Das nervt mich, aber es war nicht meine Schuld und auch nicht die des Teams. Es war einfach etwas Pech." Mit dem Rest seines Qualifyings sei er zufrieden.
Wolff: Bottas muss Schwankungen in Griff kriegen
Verkorkstes Quali in Imola, heute auf Pole. "Er hat das Fahren nicht verlernt, aber hat einfach diese Schwankungen. Das müssen wir hinkriegen", erklärt Toto Wolff bei 'Sky' und ergänzt: "Er muss einfach im richtigen Kopf-Space sein. Dann fliegt das. Man sieht auch heute die Unterschiede zwischen Norris und Ricciardo. Oder Vettel und Stroll. Ocon und Alonso."
"Der eine hat den Reifen im richtigen Fenster und ist richtig gut dabei, und der andere ist am anderen Ende des Feldes. Deswegen muss man von Anfang an Momentum haben. In Imola hatte Valtteri das nie", so Wolff, der festhält: "Von Valtteri, der so viel Kritik hat einstecken müssen, war es eine richtig gute Runde." Ob er das morgen im Rennen bestätigen kann?
Sainz: Fortschritt dank angepasstem Fahrstil
Bleiben wir eben bei Ferrari, wo Sainz mit P5 "zufrieden" ist. "Ich habe heute das Gefühl, dass ich Fortschritte gemacht habe", erklärt er. Nach Imola habe er seinen Fahrstil etwas umgestellt. Das zahlte sich wohl aus. "Je länger die Saison geht, desto wohler fühle ich mich", berichtet er. Es gebe aber noch immer Luft nach oben. Er müsse noch weitere Fehler machen, um danach die richtige Richtung einzuschlagen.
Leclerc: Hätte einen besseren Job machen sollen
Langsamer als der Teamkollege und deshalb nicht zufrieden. "Ich war einfach nicht gut genug", resümiert Leclerc nach P8 bei 'Sky' und erklärt: "Ich bin nicht so gefahren, wie ich das wollte. Ich war in der ganzen Qualifikation nicht konstant. Der Wind war auf jeden Fall schwierig, aber das war für alle so. Ich hätte einfach einen besseren Job machen sollen." Er hofft nun, dass mit dem Vorteil der Mediums im Rennen etwas gehen könnte.
Marko sauer auf Mercedes
"Dem Lando Norris sagt man im zweiten Lauf [in Q3], er soll dem Max keinen Gefallen tun. Sehr sportlich die Mercedes-Riege", ärgert sich der Österreicher bei 'ServusTV'. Gemeint ist ein Funkspruch an Norris, der auf der Strecke vor Verstappen fuhr, in dem man dem Briten sagte, er solle dem Niederländer eben keinen Gefallen tun. Dazu fühlte sich Verstappen später in der Runde auch noch von Vettel aufgehalten.
"Und dann der Vettel, der war natürlich beschäftigt mit dem Auto, dass er das auf der Straße hält. Es ist etwas unglücklich gelaufen", winkt Marko ab und ergänzt: "Aber mehr Sorgen macht uns unsere Performance auf dem gelben Reifen. Da waren wir nicht wettbewerbsfähig. Wir hoffen, dass sich das mit vollen Tanks ändert. Dass das Aufwärmverhalten dann anders ist.
Apropos Russell ...
Der Williams-Pilot wittert von P11 aus die Chance auf Punkte. "Unsere Rennpace sieht besser als unsere Qualifyingpace aus", sagt er angriffslustig und ergänzt: "Wir haben auf den Geraden das schnellste Auto. Das wird uns beim Verteidigen oder Angreifen helfen." In Imola sei man von P12 ins Rennen gegangen und habe in den Punkten gelegen. Daher ist sich Russell sicher: "Wir haben eine Chance."
Mick Schumacher behält weiße Weste
Nach dem heutigen Qualifying gibt es nur noch drei Piloten, die in der Qualifikation eine "weiße Weste" gegen den jeweiligen Teamkollegen haben. Das sind Mick Schumacher (Haas), George Russell (Williams) und Pierre Gasly (AlphaTauri). Bei allen anderen Teams steht es im Qualifying-Duell zwischen den beiden Fahrern jetzt 2:1
Den Überblick über alle Qualifying- und Rennduelle gibt es hier!
Perez: Keinen Rhythmus gefunden
Der Mexikaner ist mit P4 nicht zufrieden. Es sei ein "chaotisches" Qualifying gewesen. Er habe keinen Grip gehabt und nie in einen Rhythmus gefunden. "Es hat heute alles nicht wirklich funktioniert. Aber wenigstens haben wir eine gute Startposition. [...] Unsere Rennpace scheint besser zu sein", erklärt er optimistisch und ergänzt: "Hoffentlich können wir die Mercedes morgen stark unter Druck setzen und ums Podium kämpfen."
Nicht nur Vettel ...
... darf sich heute über den ersten Q3-Einzug seit vielen Monaten freuen. Für George Russell war P11 sein bestes Ergebnis für Williams überhaupt. In der Formel 1 war er nur einmal im Qualifying besser. Das war beim angesprochenen Sachir-GP für Mercedes. Für Williams als Team ist es das beste Resultat im Qualifying seit Monza 2018. Damals hatte Lance Stroll den Williams sogar auf P10 gestellt.
Vettel: P10 als Befreiungsschlag?
"Wird sich zeigen", sagt der Deutsche bei 'Sky' und erklärt: "War mit Sicherheit mal ein bisschen besser, mal länger drin zu bleiben im Qualifying und nicht so früh schon auszuscheiden. Ich glaube, in Q2 kam es dann relativ gut in unsere Richtung. Die Pace war ganz gut. In Q3 hatten wir nur noch einen [Reifen-]Satz. Ich hatte noch einen kleinen Fehler in der Runde."
"Ich glaube, die Bedingungen waren ein bisschen schlechter. Der Wind hatte wieder etwas zugenommen. Da habe ich mich ein bisschen vertan, aber sonst war es heute okay", so Vettel, der aber auch klarstellt: "Es ändert nicht die Welt. Es ist ein bisschen besser, bringt uns für morgen in eine etwas bessere Ausgangsposition. Das ist die Hauptsache, glaube ich. Hoffentlich können wir von da besser attackieren."
Wind: Zeiten schwierig zu beurteilen
Wir haben ja vorhin bereits erklärt, dass es heute eine kleine Windlotterie war. So sieht es auch Toto Wolff, der bei 'ServusTV' erklärt: "Ich weiß nicht, ob [der Red Bull] windanfälliger ist. Es kann dich aber mal mit einer Böe mal blöd erwischen. Und dann lässt du gleich mal eineinhalb Zehntel in einer Kurve liegen. So sind die Zeiten ganz schwierig zu werten."
Der Wind könne übrigens auch morgen eine Rolle spielen. P1 und P2 in der Startaufstellung seien "natürlich ein unglaublicher Vorteil, wenn wir genauso gut vom Start wegkommen", erklärt Wolff und erinnert: "In den Longruns waren wir gut." Allerdings könne der Wind die Dinge auch morgen "spannend" machen.
Hamilton: Nicht mit erster Reihe gerechnet
"Es ist definitiv unerwartet, an diesem Wochenende in der ersten Reihe zu stehen", zeigt sich der Weltmeister überrascht. Seine Runde sei allerdings "nicht perfekt" gewesen. Letztendlich hätten Bottas und das Team einen guten Job gemacht. Es ist für Mercedes die erste Doppel-Pole seit dem zweiten Bahrain-Rennen 2020. Damals standen aber nicht Hamilton und Bottas sondern Russell und Bottas ganz vorne ...
Verstappen: Keine Balance, kein Grip
Der Niederländer ist nach P3 frustriert. Er erklärt, er habe das ganze Wochenende Probleme gehabt, die richtige Balance zu finden. Er wiederholt seine Kritik von gestern. Das Layout sei gut, aber man habe einfach keinen Grip. Das sei für alle gleich, aber es mache ihm persönlich keinen Spaß. Er hofft nun, dass er morgen im Rennen "Druck" auf die Mercedes-Piloten machen kann.
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