Dennis zieht Mosleys Aussagen durch den Dreck

Mit den Aussagen von Max Mosley während der Pressekonferenz am Freitag ist speziell McLaren-Boss Dennis nicht einverstanden

(Motorsport-Total.com) - Erst am Freitag hat FIA-Präsident Max Mosley in einer Pressekonferenz in Magny-Cours die Hintergründe für seinen Rücktritt beleuchtet, schon heute gibt es wieder Stunk: McLaren-Teamchef Ron Dennis kauft dem scheidenden Chef des Automobilweltverbandes dessen Darstellungen offenbar nicht ab.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis (Bild) und Max Mosley waren noch nie besonders gute Freunde...

"Ich glaube nicht, dass Max' Gründe für seinen Rücktritt mit dem übereinstimmen, was er behauptet", erklärte Dennis gestern in Magny-Cours. "Man sollte wissen, was im Meeting des World Councils passiert ist und sich dann ein Bild machen." Offenbar ist der Brite der Ansicht, Mosley wurde von der FIA am Mittwoch mehr oder weniger zum vorzeitigen Rücktritt gedrängt und habe die Pressekonferenz am Freitag genutzt, um eine etwas imagefreundlichere Version der Geschehnisse an die Medien zu vermitteln.#w1#

Insgesamt seien "viele Dinge, die Max behauptet hat, nicht der Wahrheit entsprechend", so der McLaren-Boss weiter: "Zum Beispiel, was über das Qualifying verbreitet wurde: Die Teams haben sich auf ein Qualifying-Format geeinigt und es in der Formel-1-Kommission präsentiert, aber Max hat gesagt, er möchte es nicht einführen." Allerdings stimmte der Vorschlag wohl nicht exakt mit dem eigentlich schon für Silverstone beschlossenen Format überein, das dann ja wieder zurückgezogen wurde.

Die Kommentare von Dennis kommen nicht unerwartet, hatte doch Mosley am Freitag einen Teamchef, dessen Namen er nicht öffentlich nennen wollte, hart kritisiert. Die nicht näher spezifizierte Person konzentriere sich zu sehr auf Details, habe immer einen Manager dabei, der keinen Blick für das Wesentliche besitzt, und bohre ständig in Belanglosigkeiten, hieß es. Mosley betonte weiter, nichtsnutzige Diskussionen mit solchen Personen hätten ihn zum Rücktritt bewogen.

Wie nun durchsickerte, dürfte der FIA-Präsident mit seinen ungewohnt scharfen Worten eben Dennis und McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh angesprochen haben. Während Dennis jedoch über die Medien nun scheinbar gezielt auf Konfrontationskurs geht, hat es Mosley vermieden, durch die Nennung von Namen eine öffentliche Auseinandersetzung loszutreten. Wie das Verbalduell in den nächsten Tagen und Wochen weitergehen wird, bleibt abzuwarten.