• 04.07.2004 10:38

  • von Fabian Hust

Sam Michael: Ralf muss sich die notwendige Zeit nehmen

Der Technische Direktor von Williams über eine Rückkehr von Ralf Schumacher und die Frage der Ersatzfahrer

(Motorsport-Total.com) - Mit 0,577 Sekunden Rückstand qualifizierte sich BMW-Williams-Testfahrer Marc Gené für den Großen Preis von Frankreich auf dem achten Startplatz. Damit steht der Spanier zwei Plätze hinter Teamkollege Juan-Pablo Montoya, war lediglich eine Zehntelsekunde langsamer. Dieser knappe Abstand täuscht ein wenig, denn Montoya bekam keine perfekte Runde zustande. In Wirklichkeit dürfte der Abstand zwischen den beiden Piloten ein paar Zehntelsekunden mehr betragen. Das weiß auch das Williams-Team.

Titel-Bild zur News: Sam Michael

Sam Michael will für ein Comeback von Ralf Schumacher immer gerüstet sein

Sam Michael, Technischer Direktor des Williams Teams, beschrieb die Vorstellung des 30-Jährigen als erwartungsgemäß, "nicht schlechter und nicht besser" als erwartet. Ob der Katalane auch beim kommenden Rennen in Silverstone für das Team an den Start gehen wird, entscheidet die Mannschaft von Teamchef Frank Williams im Verlauf der kommenden Woche: "Im Moment wird alles von Rennen zu Rennen entschieden", erklärt der Australier.#w1#

Dass man sich nicht festlegen möchte, welcher Fahrer wie lange für BMW-Williams als Ersatzfahrer an den Start gehen wird, hängt nicht nur mit der Leistung des Ersatzfahrers zusammen, sondern auch mit dem verletzten Ralf Schumacher: "Seine Position ist im Moment ein wenig unklar, wir wissen nicht, wie lange er außer Gefecht ist", so Sam Michael.

Sicher scheint nur zu sein, dass der 29-Jährige in diesem Jahr wieder in sein Auto steigen wird, egal, ob dies noch vier, drei oder nur zwei Rennen sein werden - trotz aller Gerüchte: "Wir wollen unsere Flexibilität nicht aufgeben, sollte Ralf plötzlich wieder für ein Comeback zur Verfügung stehen."

Sam Michael hat zum letzten Mal am Mittwoch mit seinem Ralf Schumacher gesprochen und nahm aus diesem Gespräch einen positiven Eindruck mit: "Das Wichtigste ist meiner Meinung nach jedoch, dass er realisiert hat, dass er nicht zu schnell wieder in das Auto zurückkehren sollte. Mit genügend Zeit wird er wieder in Ordnung sein, solange er sich ausreichend erholt."

Ralf Schumacher muss sich nun ausgerechnet jenes Rennen als Fernsehzuschauer anschauen, das er im letzten Jahr noch triumphal hatte von der Poleposition aus gewinnen können. "Er ruft ständig an, sogar während dem Training", verrät BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen. "Er ist schon wieder voll bei der Sache, fiebert mit."

Ausgerechnet bei BMW-Williams gab es während des Trainings am Freitag einen schweren Unfall, bei dem sich von Juan-Pablo Montoya ohne weiteres hätte schwer verletzen können: "Es wäre schön, wenn wir wieder etwas mehr Glück haben könnten", so der Kolumbianer, der kurz vor seinem Unfall angeblich an die Box gefunkt haben soll, dass er sein Auto auf regennasser Fahrbahn nicht einmal auf der Geraden auf der Strecke halten kann.

Der 28-Jährige klagte unmittelbar nach seinem heftigen Einschlag in die Reifenstapel über einen steifen Nacken, ansonsten kam der Rennfahrer jedoch mit dem Schrecken davon: "Das konnte man natürlich nicht mit Ralfs Unfall vergleichen", so Montoya gegenüber dem 'Daily Telegraph'. "Sein Körper ist mit 77g belastet worden, als er rückwärts einschlug und ich weiß von meinen Tagen in Amerika, dass dies wirklich wehtut."

Auch Montoya, der ja bekanntlich nicht das beste Verhältnis zu Ralf Schumacher hat, nahm der Unfall seines Teamkollegen mit. Der Crash erinnerte ihn an den fatalen Unfall von Ayrton Senna: "Ich dachte, dass das Auto auseinander gebrochen ist. Ich funkte dem Team und sie sagten mir, dass das Auto in Ordnung aussieht. Als sie mir mitteilten, dass Ralf in Ordnung ist, fuhr ich weiter. Ich vertraute dem Team."

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