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Dennis: "Unser Team hat ziemlich armselig gearbeitet"
Ron Dennis über Sarah Fisher, den Einstieg von Mercedes bei Ilmor und über die Aufholjagd auf Ferrari
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Sarah Fisher durfte den McLaren-Mercedes hier fahren. Warum durfte sie diesen Test durchführen und was steckt dahinter?"
Ron Dennis: "Es ist einfach eine Möglichkeit für sie, sich der Formel 1 zu zeigen. Es gab eine Anfrage von einem unserer Sponsoren und von Tag Heuer. Danach habe ich es mit Bernie diskutiert. Wir hatten das Gefühl, dass es gut für die amerikanischen Zuschauer sein würde und es durchführbar ist. Aus diesem Grund haben wir uns geeinigt, es durchzuziehen."

© xpb.cc
McLaren-Teamchef Ron Dennis ist mit dieser Saison unzufrieden
Frage: "Mercedes hat sich bei Ilmor eingekauft. Was erwarten sie von dieser Beziehung?"
Dennis: "Das ist keine Frage, die man in der Kürze der Zeit beantworten kann. Zunächst einmal hat es sehr lange gebraucht, um den Deal unter Dach und Fach zu bekommen. Aber das ist eine jener Dinge, die zeigt, wie sich DaimlerChrysler dem Thema verschreibt. McLaren will natürlich den WM-Titel wieder gewinnen und jede Entscheidung, die wir zusammen treffen ? und das war eine bedeutende Entscheidung ? wird wohl durchdacht und wird natürlich getroffen, um auf der Strecke besser zu werden. DaimlerChrysler entwickelt in Stuttgart umfassende Ressourcen, wir haben weitere 125 Ingenieure, die in den letzten paar Monaten zusammengebracht wurden und der Kauf von Ilmor ist der letzte Teil der bedeutend gestiegenen Anstrengungen, um den besten Motor in der Boxengasse zu haben. Das ist nur eine der vielen Entscheidungen, die getroffen wurde."
Frage: "Ferrari kann mittlerweile auf so viele Ressourcen zurückgreifen, kommt da nicht die Befürchtung auf, dass man die Roten von der Technologie nicht mehr einholen kann?"
Dennis: "Es gibt einen bestimmten Biorhythmus, was die Leistung von Formel-1-Teams angeht. Ich denke oft, dass wir die Erfahrung verloren haben, die notwendig ist, um Rennen und WM-Titel zu gewinnen. Ich bin aber der Meinung, dass dies nicht passiert ist. Ich denke, dass Jean und seine Kollegen ganz offensichtlich unglaublich gut gearbeitet haben und ich kann meine Gelassenheit daraus ziehen, dass unser Team eine ziemlich armselige Arbeit verrichtet hat. Ich bin überzeugt, dass wir sie tatsächlich besser aussehen gelassen haben als sie es sind. Sie sehen besser aus, weil unsere Anstrengungen nicht die Früchte getragen haben, die sie hätten tragen sollen."
"Man kann dann natürlich gleich die nächste Frage stellen die da wäre, was man denn falsch gemacht hat. Dann geht man hin und versucht die Einzelteile des Autos auseinander zu nehmen und probiert herauszufinden, welche stark sind und von welchen man glaubt, dass sie schwach sind. Tatsache ist jedoch, dass es nie einen magischen Bestandteil in einem Team oder Auto gibt. Es ist die Summe aus rund 20.000 Komponenten und die Herausforderung für alle Designer ist es, jede dieser Komponenten in jedem Jahr ein wenig besser zu machen, so dass die Summe all dieser Komponenten einem einen Vorteil gibt, wenn man sie zusammenfügt."
"Es gibt also nie irgendeine Magie. Und ich glaube auch nicht, dass dies mit den Ressourcen zusammenhängt. Ich gehe davon aus, dass alle drei Top-Teams über exzellente Ressourcen verfügen. Es ist unvermeidbar, dass man in dieser Beziehung Fortschritte macht. Ich glaube nicht, dass Frank Williams einen neuen Windkanal baut, weil er glaubt, dass er im Moment den besten hat, das steht fest. Jean und Ferrari haben nun über drei oder vier Jahre die Vorzüge eines neuen Windkanals genossen und nun wollen wir die Vorteile des unsrigen nutzen."
"Was die Ressourcen und die Anlagen angeht, so versucht man immer besser zu sein und genau das versuchen wir zu tun, wie das auch Frank tut. Wir wollen keinen Schritt machen, der uns ein wenig nach vorne bringt, sondern wir wollen einen großen Schritt nach vorne machen und das bedeutet, dass man verschiedene Wege geht. Es braucht Zeit, um zurück an die Spitze zu kommen. Man muss über die Ausdauer und die Zielstrebigkeit verfügen, den Willen, das Budget, die Ressourcen und all diese Dinge haben und man muss einfach immer Gas geben. Am Ende des Tages tendieren diejenigen wieder zu gewinnen, die schon in der Vergangenheit gewonnen haben."

