Dennis und Hill gegen neuen Qualifying-Modus

McLaren-Boss Ron Dennis und Ex-Weltmeister Damon Hill fordern eine leichte Anpassung des neuen Formats der Qualifikation

(Motorsport-Total.com) - Das neue Formel-1-Reglement hat sich bei seiner "Feuertaufe" am vergangenen Wochenende in Australien zwar weitgehend bewährt, doch vereinzelte Stimmen fordern noch immer zumindest geringfügige Anpassungen. Speziell der neue Qualifying-Modus hat noch nicht besonders viele Freunde gefunden.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis und Martin Whitmarsh

McLaren-Teamchef Ron Dennis (links) mit Martin Whitmarsh

Am vehementesten sprach sich McLaren-Boss Ron Dennis für eine Änderung aus. Zwar kann er dem Einzelzeitfahren grundsätzlich etwas abgewinnen, nicht jedoch der Bestimmung, dass vor dem Rennen nicht mehr nachgetankt werden darf. Dadurch gehe Transparenz verloren, argumentierte der Brite in Melbourne, und die Zuschauer wüssten nicht mehr, wer nun tatsächlich konkurrenzfähig und wer einfach nur mit wenig Gewicht unterwegs ist.

"Ich glaube", erklärte er gegenüber Medienvertretern, "dass das neue Qualifying ein gutes Spektakel ist, aber es bedarf noch etwas Feinabstimmung. Ich persönlich würde es lieber sehen, wenn die Fahrer mit Qualifying-Benzinmengen unterwegs wären. Darum geht es im Qualifying doch. Es würde dem Ganzen ein bisschen mehr Bedeutung geben und ich glaube, dass die Mehrheit so denkt."

Dieser Ansicht schloss sich Ex-Weltmeister Damon Hill gegenüber der 'BBC' an: "Ich finde, das Qualifying hat ein bisschen an Aufregung verloren." Aber: "Darauf kommt es eigentlich gar nicht an, denn das Rennen selbst ? und das ist es ja, was uns interessiert ? war ein absoluter Knüller. Das zeigt nur wieder einmal, dass man einfach die Startaufstellung durcheinander wirbeln muss ? schon hat man spannende Rennen."

Überhaupt sprach sich Hill sehr für das neue Reglement aus, "auch wenn der Regen am Start natürlich geholfen hat. Dadurch ist ein zusätzlicher Zufallsfaktor ins Spiel gekommen, der es aufregend gemacht hat. Trotzdem musste jeder gut überlegen, was zu tun ist, die Situation einschätzen. Unterm Strich war es dann so, dass jedes der ersten vier Autos das Rennen hätte gewinnen können."