• 16.10.2001 13:35

  • von Marcus Kollmann

Dennis unbesorgt über Verpflichtung Räikkönens

Der McLaren-Teamchef glaubt, dass Sauber der Grund für Räikkönens Leistungsabfall zuletzt gewesen ist

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das McLaren-Team am 14. September die Verpflichtung von Kimi Räikkönen als zweiten Piloten für die Saison 2002 bekannt gegeben hatte, war dem jungen Finnen deutlich anzusehen, dass er sich in seiner Haut beim Team Sauber nicht mehr so wohl fühlte wie es zu Anfang der Saison noch der Fall gewesen war. Zwar versprach Räikkönen brav weiterhin sein Bestes zu geben, jedoch schien es von außen betrachtet so, als wäre das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und dem Team durch den Wechsel des Finnen zu McLaren gebrochen.

Titel-Bild zur News: Dennis und Haug

Dennis und Haug sind sich sicher, dass Räikkönens Verpflichtung richtig wahr

In Monza kam Räikkönen nur als undankbarer Siebter ins Ziel und verpasste die Punkteränge knapp. In Indianapolis, einer weiteren für ihn neuen Strecke, hatte der man aus Espoo zunächst einen sehr guten Start und griff auf der langen Startgeraden schon seinen Teamkollegen an. Doch dann zog Jarno Trulli nach innen und der 21-jährige Finne beschädigte sich bei der Feindberührung mit seinem Teamkollegen und dem Jordan-Piloten sein Auto. Nach zwei Runden war der Grand Prix für den Finnen bereits gelaufen. Auch in Suzuka hatte Räikkönen nicht viel Glück, denn in der fünften Runde kam plötzlich das Heck seines Sauber C20 herumgeschossen und der Finne flog bei hoher Geschwindigkeit von der Strecke. Der dicht hinter ihm folgende Jean Alesi konnte nicht mehr ausweichen und kollidierte mit dem Sauber-Piloten. Zum Glück blieben beide bei diesem Unfall unverletzt. Während Alesi mit bedauern registrierte, dass sein Abschieds-Rennen zu Ende war, musste Räikkönen, sichtlich geschockt vom Unfall, sich erst einmal hinsetzen. Als offizieller Auslöser für den plötzlichen Dreher der in einem Crash endete, vermutete Premiere World-Kommentator und Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer einen Aufhängungsbruch.

Für McLaren-Teamchef Ron Dennis und Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Haug war die zum Saisonende hin abfallende Leistungskurve Räikkönens jedoch abzusehen und ist keinesfalls ein Grund zur Beunruhigung. Der 21-Jährige, um dessen Einstieg in die Königsklasse es auf Grund seiner minimalen Rennerfahrung von 23 Autorennen zu Beginn des Jahres viel Diskussionsstoff gegeben hatte, beendete seine erste Saison in der Formel 1 mit neun geholten WM-Punkten als respektabler Neunter in der Fahrerwertung. Sein ebenfalls junger, aber doch erfahrener Teamkollege, Nick Heidfeld, kam auf insgesamt 13 WM-Zähler. Im direkten Vergleich war es dann auch Räikkönens Grundspeed der im Team McLaren den Ausschlag für seine Verpflichtung gab.

"Es ist nichts passiert, was Norbert und ich nicht vorhergesehen haben und wenn man im Team nicht mehr den gleichen Stand hat wie er vor der Bekanntgabe des Wechsels war, so sind seine Leistungen zuletzt nur allzu gut nachzuvollziehen", hatte Ron Dennis sinngemäß während des Rennwochenendes in Japan erklärt.

Der Teamchef sagte darüber hinaus auch, dass man als Fahrer sich zu hundert Prozent der Unterstützung im eigenen Umfeld sicher sein müsse und geringste Beeinträchtigungen des Verhältnisses zwischen Team und Fahrer sich auf das Abschneiden in den Grand Prix auswirken.

"Wie auch immer seine Leistungen nach der Vertragsverkündung und seiner Verpflichtung durch McLaren nach Monza gewesen sind, Norbert und ich glauben, dass sie nicht auf einen Rückgang seines Talents zurückzuführen sind. Er hat diesen Grundspeed und wir machen uns keine Sorgen für nächstes Jahr", teilte Dennis auch mit, dass der Umstand, dass man sich bei Sauber in den letzten Rennen wohl mehr auf Nick Heidfeld und dessen Auto konzentrierte, zum offenkundigen Leistungsabfall Räikkönens in den letzten Grand Prix geführt hatte.

Mit einem konkurrenzfähigen Auto traut das Team Räikkönen sogar einen Sieg in 2003 zu und zusammen mit dem erfahrenen Coulthard hofft man, dass man eine schlagkräftige Fahrerpaarung gegen Ferrari und BMW-Williams haben wird.