• 03.08.2001 10:19

  • von Marcus Kollmann

Dennis: Reifenentscheidung noch nicht gefallen

Der McLaren-Teamchef bestätigt, dass die Reifenwahl seines Teams von Ferraris Entscheidung mitbeeinflusst wird

(Motorsport-Total.com) - Ron Dennis hat nach der Bekanntgabe, dass Ferrari und Bridgestone die Zusammenarbeit bis in die Saison 2004 ausgeweitet haben, mitgeteilt, dass diese Entscheidung maßgeblichen Einfluss auf die Wahl des zukünftigen Reifenlieferanten seines Teams haben wird.

Titel-Bild zur News: Zwei Techniker des Teams markieren die Reifen

Ron Dennis hat die Entscheidung pro oder kontra Bridgestone noch nicht getroffen

In dieser Saison ist das Team aus Woking nach einem schlechten Start und zahlreichen technischen Problemen eindeutig nicht mehr das ausschlaggebende Team, wenn Bridgestone neue Reifenmischungen entwickelt. Ganz einfach deshalb, weil Ferrari in der Weltmeisterschaft führt. Von einer unfairen Bevorzugung der Roten zu sprechen ist aber wohl nicht angebracht, denn schließlich mussten die Italiener eine ähnliche Situation in den letzten Jahren erleben, als nämlich McLaren das bessere Team war. Darüber hinaus muss sich ein Reifenhersteller, der sich seit dieser Saison auch wieder in einem direkten Zweikampf mit einem anderen Unternehmen befindet, aus nachvollziehbaren Gründen immer auf das derzeitige Top-Team konzentrieren. Wenngleich sich Bridgestone, und dies gilt sicherlich auch für Michelin, immer bemüht allen Partnern gute Reifen zur Verfügung zu stellen.

Bridgestone-Mann Hirohide Hamashima begrüßt die verlängerte Zusammenarbeit mit Ferrari und hofft, dass man auch die Verträge mit den anderen Partnern verlängern wird. "Unsere Konkurrenz arbeitet sehr eng mit Williams zusammen, deshalb ist für uns der verlängerte Vertrag mit Ferrari sehr wichtig", zitiert 'Autosport' den Japaner, der auch gerne McLaren in der kommenden Saison auf Bridgestone-Reifen aus der Boxengasse rollen sehen würde.

Langfristig - mit dem Einstieg Toyotas im nächsten Jahr - scheint es so, dass beide Reifenhersteller jeweils sechs Formel-1-Teams als Partner haben möchten und nicht mehr.

Für Ron Dennis, der derzeit vor der Wahl zwischen Bridgestone oder Michelin für die kommende Saison steht, ist eine Entscheidung noch nicht gefallen. Der Engländer weiß, dass die Japaner als auch die Franzosen auf bestimmten Strecken besonders gut sind, sich jedoch Vorteile auf der einen und Nachteile auf der anderen Strecke ausgleichen, was seine Aussage: "Ferraris Entscheidung wird Einfluss auf die Wahl unseres Reifenpartners haben, jedoch bin ich mir noch nicht sicher in welcher Art und Weise dies der Fall sein wird", bestätigt.

Spekuliert wird derzeit, dass McLaren womöglich 2003 zu Goodyear wechseln wird, denn der amerikanische Reifenlieferant plant offensichtlich eine Rückkehr in die Königsklasse. Bei den meist auf drei Jahre geschlossenen Verträgen mit den Reifenfirmen scheint diese Möglichkeit aber momentan unwahrscheinlich. Außerdem stellt sich die Frage, wie schnell Goodyear, die zwar viel Erfahrung besitzen, jedoch wieder komplett neu mit der Entwicklung anfangen müssen, konkurrenzfähig sein könnte.