Dennis: "Coulthard lässt sich nicht unter Druck setzen"

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes-Fahrer David Coulthard geriet nach den ersten Saisonrennen im teaminternen Duell gegen seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen etwas in den Hintergrund. Zwar war es ? abgesehen von Melbourne, wo der Finne Dritter wurde ? "DC", der die Punkte für das britisch-schwäbische Team holte, doch im Qualifikationstraining war Kimi Räikkönen insgesamt schon vier Mal schneller als der Schotte, der nur drei Mal seinen Teamkollegen schlagen konnte.

© McLaren

Ist mit David Coulthard (r.) zufrieden: Teamchef Ron Dennis

Dafür hatte Kimi Räikkönen im Rennen weniger Glück. In Malaysia gab es einen Motorschaden, in Brasilien verhinderte eine defekte Radnarbe eine Zielankunft, in San Marino brach der Auspuff, in Spanien der Heckflügel, in Österreich gab es einen kapitalen Motorschaden und in Monaco schließlich schied der 22-Jährige nach einer Kollision mit Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello aus.

David Coulthard schied unterdessen nur in den ersten beiden Rennen (Australien Getriebe, Malaysia Motor) aus und konnte in den folgenden Grand Prixs stets mindestens einen WM-Punkt holen. Dennoch behielt er gegenüber seinem Teamkollegen nicht richtig die Oberhand, da Kimi Räikkönen bis zu seinen Ausfällen meist vor oder dicht hinter dem 31-Jährigen lag, der bereits seit 1996 für den Rennstall von Ron Dennis fährt.

Der Teamchef hatte aber nie Zweifel an den Fähigkeiten von "DC". "Eine der besten Eigenschaften von David ist seine ungebrochene Motivation", erklärte Ron Dennis gegenüber der Fachzeitung 'Motorsport aktuell'. "Wenn wir ? wie im Augenblick ? kein auf jeder Strecke konkurrenzfähiges Auto hinstellen, lässt er sich nicht unter Druck setzen. Er weiß, dass es nicht an ihm, sondern an uns liegt."

Folglich ist der Teamboss mit David Coulthard sehr zufrieden, auch wenn er weitere schwierige Rennen für seine Mannschaft erwartet. Auch Technikdirektor Adrian Newey sieht den kommenden Rennwochenenden wenig optimistisch entgegen. "Ich rechne nicht damit, dass wir nochmals gewinnen, außer wir tragen den Rest der Saison in Valencia aus", sprach Adrian Newey in der Fachzeitung die guten Testergebnisse des Teams aus Woking an, die man im Winter in Valencia erzielte. Eine weitere Chance sieht Adrian Newey: "Solange Michelin weiche Reifen zur Verfügung stellt, sehen wir gut aus."

Das Team war zunächst zuversichtlich in die neue Saison gestartet, stellte jedoch schon beim zweiten Rennen in Kuala Lumpur fest, dass man in diesem Jahr offenbar keine Chance hat, mit Ferrari um den WM-Titel kämpfen zu können. Da auch das BMW-Williams-Team nach sieben von 17 Rennen mit 54 Punkten deutlich vor den "Silberpfeilen" in der Konstrukteurswertung liegt, gilt bei McLaren-Mercedes nun als oberstes Ziel, den dritten Platz zu verteidigen. Nach dem Sieg von David Coulthard in Monte Carlo hat man den mit 24 Punkten inne. Dahinter liegt die Renault-Mannschaft mit elf Zählern auf Position vier.