• 03.06.2002 14:07

  • von Reinhart Linke

Eine Runde mit Wurz in Montreal

McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz beschreibt eine Runde in Montreal, wo er 1997 sein Formel-1-Debüt gab

(Motorsport-Total.com) - Der achte Saisonlauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2002 findet am Wochenende auf dem 'Gilles Villeneuve Circuit' in Montreal statt. Die Strecke, auf der der Kanada-Grand-Prix ausgetragen wird, ist sonst zum Teil für den Öffentlichen Straßenverkehr freigegeben, weshalb der Kurs vor allem am ersten Trainingstag sehr staubig ist. Auf Grund der harten Bremsmanöver werden auf der Strecke die Bremsen besonders hart beansprucht ? wichtig ist auch eine gute Motorleistung.

Da die Strecke am Ende der Geraden vor den engen Schikanen einige Überholmöglichkeiten bietet, freuen sich die meisten Fahrer auf das Rennen am Sonntag. McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz wird zwar nicht am Rennen teilnehmen, kennt die Strecke aber sehr gut ? schließlich gab der 28-Jährige 1997 im Benetton-Renault-Team auf der 4,361 Kilometer langen Strecke sein Formel-1-Debüt, als er den erkrankten Gerhard Berger ersetzte. "Wenn man eine Runde auf dem 'Gilles Villeneuve Circuit' beginnt, erreicht man auf Höhe des Boxengassenendes etwa 297 Stundenkilometer im siebten Gang, bevor man für die Linksrechtskombination, die Kurven eins und zwei, hart bremsen muss", weiß der Österreicher.

"Am Boxenausgang ist man etwa noch 144 km/h im dritten Gang schnell und lenkt in die erste Kurve ein", fuhr der 52-fache Grand-Prix-Teilnehmer fort. "Es folgt sofort die 'Coin Senna'. In dieser Haarnadelkurve fährt man im zweiten Gang mit 80 km/h. Man gibt früh viel Gas, da eine kurze Gerade folgt, ehe eine Schikane kommt, die sich aus den Kurven drei und vier zusammensetzt. Davor ist man 257 km/h im fünften Gang schnell und bremst dann auf 131 km/h im zweiten Gang für die Rechtslinkskombination, wobei man hier sehr über die Randsteine fährt."

"Aus der vierten Kurve heraus geht es auf eine lange Rechtskurve, in der man im sechsten Gang 273 km/h erreicht, bevor wieder hart für eine Linksrechtskombination gebremst werden muss, die Kurven sechs und sieben", so "Alex" Wurz weiter. "Die Linkskurve wird mit 80 km/h im zweiten Gang genommen, die Rechtskurve im dritten Gang mit 144 km/h. Man tritt wieder gleich voll aufs Gas und fährt zum 'Place de la Concorde' herunter und erreicht bis zu 314 km/h im siebten Gang, bevor man für die Rechtslinkskombination, die Kurven acht und neun, zurückschalten muss. Die Bremszone ist unter der Brücke etwas holprig, die Geschwindigkeit wird im dritten Gang auf 112 km/h verringert. Kurve neun ist etwas schneller und kann mit 128 km/h genommen werden, man bleibt im dritten Gang."

"Aus der Kurve neun heraus geht es auf die 'Sweeping Geraden', die zur 'L'Epingle-Haarnadel' führt", so der Familienvater. "Dort erreicht man 257 km/h im fünften Gang, bevor man für die 180-Grad-Kurve am Casino bremst. Anschließend beschleunigt man wieder auf die längste Geraden der Strecke bis in den siebten Gang bei 314 km/h, während man sich dem härtesten Bremspunkt der Strecke nähert. Beim Bremsen entstehen bis zu 3,8 g, um durch die letzten zwei Kurven zu kommen, die die Runde beenden. In der Rechtslinkskombination erreicht man 115 km/h km dritten Gang. Man muss hier aufpassen, dass man nicht zu sehr über den Randstein fährt."

Um auf der Strecke auf eine Renndistanz von 305,270 Kilometer zu kommen, muss die Strecke auf der Insel Notre Dame im St.-Lorenz-Strom im Rennen 70 Mal umrundet werden. Der Rundenrekord liegt derzeit bei 1:17.205 Minuten (Ralf Schumacher, BMW-Williams, 2001).

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