Davidson: Kritik an Wilson und Firman

Anthony Davidson ? offensichtlich beleidigt ? hat massive Kritik an den Formel-1-Neulingen Justin Wilson und Ralph Firman geübt

(Motorsport-Total.com) - BAR-Testpilot Anthony Davidson, selbst nur haarscharf an einem Jordan-Vertrag vorbeigeschrammt, weil er das nötige Geld nicht auftreiben konnte, hat wenige Tage vor dem Saisonauftakt in Melbourne mehrere Giftpfeile in Richtung seiner jungen Landsmänner Justin Wilson (Minardi) und Ralph Firman (Jordan) abgefeuert, die ja kommenden Sonntag in der Königsklasse debütieren werden.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson hat für seine jungen Landsleute offenbar nicht viel übrig

Davidson bestritt vergangenen Sommer einige Rennen für Minardi und machte sich lange Hoffnungen auf einen Stammvertrag, doch schlussendlich blieb ihm mangels eines Sponsors nichts anderes übrig als bei BAR auf die "Ersatzbank" zu wechseln. Weil er vorerst keine Aussicht auf eine Beförderung hat, zumal auch Takuma Sato schon in den Startlöchern steht, falls sich Button oder Villeneuve verletzen sollten, scheint sich in ihm ein wenig Frust breit zu machen.

"Ich habe über Möglichkeiten nachgedacht", so der 23-Jährige zur 'Sun' über seine Verhandlungen mit Jordan, "das notwendige Geld aufzutreiben, "aber mehr als 300.000 Pfund hätte ich nicht zusammen gebracht. Damit kann man sich nicht einmal ein Cockpit in einem Eiswagen kaufen." Aber: "Selbst wenn ich genug Geld aufgetrieben hätte, würde ich nicht für einen Vertrag zahlen müssen wollen."

Damit stichelt er gegen Ralph Firman, der zwar kein eigenes Geld zu Jordan mitbringen musste, aber zumindest 'Benson + Hedges' dazu bewegen konnte, den Etat aufzustocken. Von einem klassischen Bezahlfahrer kann aber selbst bei Firman keine Rede sein, bekommt er doch sogar ein Gehalt überwiesen. Darüber hinaus kommt es heutzutage nur noch in den seltensten Fällen vor, dass ein junges Talent nicht den einen oder anderen Sponsor mitbringen muss.

Besonders harsch ging Davidson aber mit Minardi-Neuling Justin Wilson ins Gericht, dessen Vater behauptet hat, er würde sogar seine Garage verkaufen, um seinem Sohn den Sprung in die Königsklasse zu ermöglichen. Davidson: "Wie kann man von seinem Vater erwarten, all das zu riskieren, wofür er sein ganzes Leben lang gearbeitet hat? Ich hoffe für Justin und Ralph, dass es gut geht, denn wenn nicht, tun sie mir leid."

Viel traut der BAR-Testfahrer seinen Landsleuten aber nicht zu: "Ich glaube, dass sie von ihren Teamkollegen in Grund und Boden gefahren werden." Firman habe mit Fisichella einen absolut übermächtigen Gegner, Wilson muss sich an Jos Verstappen messen, der schon über fast ein Jahrzehnt Formel-1-Erfahrung verfügt. Davidson versteht daher nicht, warum sich Firman und Wilson das antun: "Sie müssen von der Magie der Formel 1 geblendet worden sein, denn was wollen sie am Steuer eines Minardi oder Jordan beweisen?"