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Davidson: Es war einfach unglaublich
Der Brite im Gespräch über sein Formel-1-Debüt, die Schwierigkeiten im Rennen und warum es in Belgien noch besser laufen sollte
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Paul Stoddarts erste Wahl als Ersatzpilot des für zwei Rennen pausierenden Alex Yoong zunächst Justin Wilson gewesen war, dieser sich jedoch als zu groß für den Minardi-Boliden vom Typ PS02 herausgestellt hatte, hatte der Teamchef sich zu Gunsten von BAR-Honda-Testfahrer Anthony Davidson entschieden. Der Brite stieg am Freitag auf dem Hungaroring zum ersten Mal in den PS02, denn das gegenwärtige Testverbot hatte eine Gewöhnung an das Auto verhindert. Doch Davidson schlug sich trotz der schwierigen Ausgangssituation wacker und konnte sogar überraschen, indem er am Freitag um wenige Tausendstel schneller unterwegs war als Webber und vor diesem Platz 19 im Freitagsklassement belegte. Der große Test für Davidson folgte dann am Samstag, als es darum ging sich für die Teilnahme am Großen Preis von Ungarn zu qualifizieren, was ihm gelang.

© Minardi
Davidson stieg ohne vrherigen Test in Ungarn zum ersten Mal in den Minardi
"Für mich fühlte sich das Ganze zunächst wie ein normaler Testtag an", schilderte Davidson im Rückblick auf sein erstes Rennwochenende in der Königsklasse des Motorsports, wie es ihm vorkam als er am Freitag in den Minardi gestiegen war. "Als ich in der Qualifikation auf die Strecke fuhr bemerkte ich, dass alle auf mich schauten. Die anderen Fahrer warteten auf jemanden der die Strecke putzt und sie besser abschätzen lässt wie gut die Bedingungen sind. Ich war jedoch so langsam, dass die anderen vermutlich alle noch länger als sonst in den Boxen warteten", erklärte der 23-Jährige, der sich am Samstag mit jedem Versuch hatte steigern können. Seine Qualifikationszeit von 1:17.959 Minuten war im Vergleich zu Mark Webbers bester Runde nur 0,531 Sekunden langsamer gewesen, weshalb Davidson zufrieden mit sich war.
Im Rennen fand der Formel-1-Debütant es dann vor allen Dingen schwer den anderen Fahrern Platz zu machen. Ganz einfach weil er in seiner bisherigen Motorsportkarriere in Serien wie der Britischen und Europäischen F3-Meisterschaft immer ganz vorne mitgefahren war. "Ich kam mir vor wie in einem Fiat Panda der von ein paar Ferraris auf der Autobahn gejagt wird. Ehrlich, es war eine merkwürdige Erfahrung für mich. Ich hatte das Gefühl, dass ich irgendwie jedem im Weg stand. Da ich nicht wollte dass die anderen denken ich würde sie bewusst blockieren, verhielt ich mich ein wenig konservativ." Das äußerte sich darin, dass der Minardi-Pilot den herannahenden Fahrern jede Menge Platz machte. Doch wenngleich es das erste Formel-1-Rennen für ihn war und er nur im Minardi fuhr, wollte Davidson aller Welt beweisen wie schnell er ist. Das tat er, indem er eine schnellere Rennrunde als Mark Webber fuhr und das ganze Rennen über Druck machte. In der 58. Runde endete der Ungarn-Grand Prix für den Briten dann aber nach einem Fahrfehler, welchen er wie folgt erklärt: "Ich machte eine Menge Druck und flog schlussendlich auf Grund meines Fehler raus. Als ich versuchte den schnelleren Autos Platz zu machen, zog ich zu weit auf die schmutzige Seite der Strecke rüber. Das Heck kam dann herumgeschossen und ich drehte mich direkt ins Kiesbett."
Wenngleich er über die verpasste Zielankunft enttäuscht war, so zeigte sich Davidson insgesamt mit seiner Leistung am letzten Wochenende zufrieden: "Auf eine Weise fühle ich mich so als ob ich das Team hängen gelassen hätte, denn ich wollte das Rennen unbedingt beenden, jedoch habe ich alles genossen und bei meinem nächsten Einsatz, in zwei Wochen in Spa, wird es sicherlich einfacher sein", rechnet der 23-Jährige dann mit einem besseren Rennwochenende.
In Belgien wird er sich dann auch auf einen komfortableren Sitz und für ihn angepasste Pedale verlassen können, wodurch er noch besser in der Lage sein sollte sich aufs Fahren zu konzentrieren.

