• 20.08.2002 12:00

  • von Marcus Kollmann

Fisichella: "Die McLaren waren einfach viel schneller"

Der Jordan-Pilot über die Trennung von Honda, den neuen Motorenpartner, seinen sechsten Platz in Ungarn

(Motorsport-Total.com) - Für Giancarlo Fisichella war der Große Preis von Ungarn ein erfolgreiches Wochenende, welches durch den sechsten Platz und somit einen weiteren WM-Zähler gekrönt wurde. Der Jordan-Pilot hatte schon im Freien Training am Freitag die fünftschnellste Rundenzeit realisieren können und in der für die Startaufstellung alles entscheidenden Qualifikation sicherte sich der 29-Jährige Startposition 5 und somit eine gute Ausgangslage für das Rennen am Sonntag.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

"Fisico" ist über Hondas Entscheidung enttäuscht

Nach einem guten Start und den Positionsverschiebungen an der Spitze des Feldes, hatte "Fisico" sogar lange Zeit des 77 Runden langen Grand Prix an vierter Stelle gelegen, doch am Ende sollten der Italiener und das Jordan-Team diesen Platz noch verlieren. Das McLaren-Duo konnte nämlich vor dem zweiten Boxenstopp genug Vorsprung herausfahren, sodass für Fisichella am Ende "nur" der sechste Platz heraussprang und auch diesen hätte man beinahe verloren, denn nur mit Glück konnte sich der Jordan-Pilot Ende der Start-/Zielgeraden am gerade aus der Boxenausfahrt kommenden Sauber von Felipe Massa vorbeiquetschen, sonst hätte der Brasilianer nämlich Platz sechs belegt.

"Die McLaren waren leider viel schneller als wir, wodurch wir zwei Plätze verloren. Ich gab jedoch mein Bestes und der sechste Platz ist ein tolles Ergebnis und das Maximum was wir heute erreichen konnten", verriet Fisichella gegenüber 'Autosport' im Interview nach dem Rennen. Dabei ließ der "Römer" auch durchblicken, dass ihn die Konkurrenzfähigkeit des Jordan-Teams, vor allem in der Qualifikation so schnell gewesen zu sein, auch ein wenig überrascht hatte.

Für den nächsten Grand Prix, in Spa-Francorchamps, wertet Fisichella die auf dem Hungaroring demonstrierte Wettbewerbsfähigkeit als gutes Omen. Außerdem mag der 103-fache Grand Prix-Teilnehmer den Ardennen-Kurs wo er letztes Jahr als Dritter ins Ziel kam. "Wir werden einen verbesserten Motor in der Qualifikation einsetzen", ließ der 29-Jährige auch durchblicken dass Jordan und Honda trotz auslaufender Partnerschaft weiterhin bemüht sind die Konkurrenzfähigkeit zu verbessern.

Die Nachricht, dass Honda ab 2003 nur noch das BAR-Team mit Werksmotoren ausrüsten wird, Eddie Jordan seinem Team aber einen Dreijahresvertrag mit Ford verschaffen konnte, wertet Fisichella als gutes Zeichen für die Zukunft: "Das ist ein großartiger Deal und ich bin sehr zuversichtlich und darüber glücklich. Enttäuscht bin ich nur über Honda, denn sie beginnen jetzt wirklich Fortschritte zu machen und wir müssen nun den Motorenpartner wechseln", ist der Italiener nicht ganz zufrieden über die Entscheidung der Japaner, die sich noch stärker auf ihre Zusammenarbeit mit BAR konzentrieren wollen. Im Vordergrund steht für ihn jedoch, dass das Jordan-Team für 2003 ein noch konkurrenzfähigeres Auto konstruieren kann und auf dieses Ziel kann man sich nun, nachdem man die von Ford finanzierten Cosworth-Motoren bekommen wird, voll und ganz konzentrieren, denn das für die Bezahlung der Motoren gesparte Geld kommt der Entwicklung des Boliden zu Gute.