• 18.08.2002 18:27

  • von Marcus Kollmann/Reinhart Linke

Minardi: Webber kämpfte mit der Trinkflasche

Minardi-Asiatech-Fahrer Mark Webber wurde in Budapest 16. ? Debütant Anthony Davidson nach Ausfall enttäuscht

(Motorsport-Total.com) - Das Minardi-Asiatech-Team kam im Grand Prix von Ungarn mit nur einem Auto ins Ziel. Während Mark Webber schließlich auf Position 16 ins Ziel einlief, schied Teamkollege Anthony Davidson in seinem ersten Formel-1-Grand-Prix kurz vor dem Ziel nach einem Dreher aus. Dennoch konnte sich das Team aus Faenza über die guten Leistungen der beiden Fahrer freuen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber verlor in Ungarn bei den Boxenstopps etwas Zeit

Mark Webber machte beim Start sogar einen Platz gut und ging an Olivier Panis vor. Bereits in der 27. Runde absolvierte der Australier seinen ersten Boxenstopp, zum zweiten Reifenwechsel und Nachtanken kam der 25-Jährige in Umlauf 50 rein. Schließlich hatte er auf dem 16. Platz zwei Runden Rückstand zum Sieger.

"Für uns war es ein ziemlich hartes Rennen, vor allem auch weil die Trinkflasche gar nicht funktionierte", erklärte der Australier. "Ich hatte einen sehr guten Start und konnte McNish und Panis in der ersten Runde überholen, wenngleich sich McNish den Platz zurückerkämpfte. Der erste Rennabschnitt war gut, jedoch machte ich dann beim ersten Boxenstopp, als ich ein wenig zu spät bremste, einen Fehler. Das Team versuchte eine Trinkflasche unter meinem Arm zu befestigen und den Trinkschlauch in den Helm zu führen, was leider aber nicht wirklich klappte und infolgedessen verloren wir auch etwas Zeit. Der zweite Rennabschnitt war dann in Ordnung, allerdings verloren wir erneut Zeit als wir versuchten mehr Flüssigkeit beim Boxenstopp ins Auto zu bekommen. Das war sicherlich nicht eines unserer besten Rennen in dieser Saison. Wir freuen uns jetzt auf Spa."

Anthony Davidson bot bei seinem ersten Formel-1-Rennen eine solide Leistung und blieb meist in Reichweite zu seinem Teamkollegen. Der Brite absolvierte seine beiden Boxenstopps in den Runden 25 und 53, musste dann aber in der 61. Runde aufgeben. Der ehemalige BAR-Honda-Testfahrer hatte die Kontrolle über seinen PS02 verloren und stellte sein Auto so im Kiesbett ab.

Dennoch konnte der 23-Jährige mit seiner Leistung insgesamt ganz zufrieden sein: "Es war definitiv schwieriger als es im Fernsehen den Anschein hat. Der erste Abschnitt des Rennens war so schnell absolviert, dass ich es gar nicht glauben konnte wie schnell das gegangen war. Es dauerte ein wenig bis ich in einen Rhythmus fand, aber sobald ich das getan hatte konnte ich immer mehr zulegen, bis ich schließlich das Limit fand. Dieses Wochenende war von Anfang an eine Lernphase für mich und ich bin grundsätzlich mit meiner Leistung zufrieden, wenngleich ich enttäuscht bin nicht das Rennen beendet zu haben. Es war mein Fehler, denn ich geriet etwas zu weit auf die verschmutzte Seite der Strecke während ich versuchte Platz zum Überholen zu machen. Dabei kam dann das Heck des Autos herumgeschossen und das war?s. Positiv waren hingegen die Boxenstopps, welche wirklich spaßig waren. Ich weiß jetzt, wie es sich anfühlt an einem Formel-1-Rennen teilzunehmen. Jetzt freue ich mich schon sehr auf Spa, wo es in den Autos wirklich aufregend werden dürfte."

Teamchef Paul Stoddart ergänzte: "An einem heißen und windigen Nachmittag war die Standfestigkeit beim Großen Preis von Ungarn unglaublich gut, denn beinahe alle Fahrer kamen ins Ziel. In unserem Fall fuhr Mark ein exzellentes Rennen und beendete dieses auf Position 16. Anthony gebührt Anerkennung, 75 Prozent der Renndistanz in seinem ersten Grand Prix absolviert und einige beeindruckende Rundenzeiten, womit er bewies mit bei der Musik zu sein, gefahren zu haben. Kompliment auch an das Team für ein fehlerfreies Wochenende."