David Coulthard im Interview

(Motorsport-Total.com/Haymarket) - Für David Coulthard wird das Wochenende in Silverstone ein besonderes sein, nicht nur, dass er den Hattrick auf seiner Heimstrecke schaffen kann, er muss das Rennen schlicht ergreifend gewinnen, will er noch um den Titel ein Wörtchen mitreden. In den letzten vier Rennen seit seinem Sieg in Österreich konnte der Schotte nur neun Punkte einfahren, während Michael Schumacher in der gleichen Zeit 36 WM-Zähler sammelte. Noch ist unklar, welches der drei Top-Teams in Silverstone stark sein wird, Bridgestone könnte einen kleinen Vorteil haben, was Silber zumindest vor BMW-Williams bringen würde.

© McLaren

Für David Coulthard ist das Heimrennen eine besondere Sache

Frage: "Der Letzte, der den Großbritannien-Grand-Prix mehr als zwei Mal in Folge gewinnen konnte war Jim Clark. Was bedeutet dir das?"
David Coulthard: "Jemand hat das zuvor einmal erwähnt, ich war mir dessen gar nicht bewusst. Es wäre brillant, wenn es mir gelingen würde, weil ich den Großbritannien-Grand-Prix in diesem Jahr wirklich gewinnen muss. Vom historischen Standpunkt aus gesehen, hinterlässt man natürlich seine Spuren lieber in Großbritannien als in anderen Ländern. Es ist nett, dass ich in Australien, Frankreich und all diesen Plätzen, wo ich gewonnen habe, siegen konnte, aber mit einem Heimsieg ist das nicht zu vergleichen."

Frage: "Warum ist das Rennen für dich etwas Besonderes?"
Coulthard: "Es kostet mich viel weniger, meine Familie zu diesem Rennen zu schicken als zu jedem anderen Rennen in Europa. Ich kann sie im Zug anreisen lassen anstatt einen Flieger organisieren zu müssen! Und hier ist mein Heimpublikum. An einem anderen Abend war ich auf einem Konzert in Paris, aber ich konnte dort nicht das Gefühl bekommen, wie ich es vor dem Heimpublikum habe. Vor dem britischen Publikum bin ich ein Brite, wenn sie etwas bestimmtes tun, dann versteht man, welche Bedeutung es hat. Wir alle fühlen uns zu Hause wohler."

Frage: "Bist du dir beim Fahren der Menschenmenge bewusst?"
Coulthard: "Ja. Das aufregendste, das ich jemals gehört habe war bei einem Rennen 1995, als ich Jean Alesi überholte um damit die Führung zu übernehmen. Ich konnte hören, wie die Menschenmenge jubelte und damit das Auto überstimmte. Ich kann mich erinnern, dass ich dachte 'was zur Hölle ist das?' Und ich realisierte dann, dass es die Menschenmenge war. Das war einfach unglaublich."

Frage: "Bist du enttäuscht, dass die Strecke für das nächste Jahr verändert werden wird?"
Coulthard: "Seitdem ich 1989 das erste Mal hier hergekommen bin, wurde sie des öfteren verändert. Wenn man durch die großen Tore fährt, dann ist es Silverstone, aber die Strecke hat sich stark verändert. Ich bin nicht sentimental, was die Strecke angeht. Der alte, alte Grand Prix war noch etwas und hat eine Menge Geschichte vorzuweisen. Aber es hat sich so viel verändert. Sie sollten überall asphaltieren und nur mit einer weißen Linie anzeigen, wo die Strecke ist. Das würde die Parkplatzprobleme lösen und sie teeren die Menge an Asphalt über die Jahre möglicher Weise sowieso."

Frage: "Was denkst du über die Steilkurve 'Club Corner'?"
Coulthard: "Ich denke, das ist eine tolle Geschichte. Ich zweifle aber, ob sie einen Unterschied ausmachen wird. Ich denke nicht, dass sie so steil wie in Indianapolis sein wird. Es gibt einen schnellsten Weg durch die Kurve und jeder wird den schnellsten Weg nehmen."