• 10.07.2001 10:14

  • von Marcus Kollmann

Coulthard zweifelt nicht an seiner Stärke

In Silverstone könnte die Vorentscheidung im Kampf um die Fahrerweltmeisterschaft fallen, doch der Schotte bleibt cool

(Motorsport-Total.com) - 30 Jahre jung, sieben Jahre in der Formel 1 und 117 Rennen Erfahrung in der Königsklasse besitzt David Coulthard, der einzige wohl noch ernsthafte Gegner von Michael Schumacher im Kampf um die Fahrerweltmeisterschaft bereits. Wenn der Mann aus Twynholm eins bei McLaren gelernt hat, dann ist es das, dass er nur durch harte Arbeit an sich selbst seinem großen Ziel vom Titelgewinn näher kommen kann.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard ist dieses Jahr so entschlossen wie nie zuvor

Trotz eines mittlerweile auf 31 Punkte angewachsenen Rückstandes auf WM-Leader Michael Schumacher zweifelt der Schotte nicht, dass er seine Hoffnungen schon bald zu Grabe tragen wird müssen.

"Im Vergleich zu den Vorjahren arbeite ich wesentlich konzentrierter, sitze weniger rum, verschwende weniger Zeit. Ich gebe einfach an jedem Wochenende alles", zitiert die 'Sunday Mirror' den McLaren-Piloten.

Im Gegensatz zu den goldenen Jahren, oder vielleicht auch silbernen Sternstunden in denen Mika Häkkinen im Silberpfeil von einem Sieg zum nächsten und einem Titelgewinn zu einem weiteren eilte, sieht sich Coulthard dieses Jahr mit einer komplett anderen Situation konfrontiert: "Man gewinnt am einfachsten in einem guten Auto. Als wir diesen Pluspunkt hatten war Mika einfach der Bessere. Ich hingegen kam weniger gut zurecht und meine Leistung in den Rennen wurde dadurch auch negativ beeinflusst", reflektiert Coulthard und gesteht ein, dass die eindeutige Dominanz seines finnischen Teamkollegen ihm mehr zugesetzt hat, als er damals öffentlich zugab.

Diese Saison kommt der 30-Jährige Schotte aber besser mit dem MP4-16 zurecht und hat zuweilen auch das bislang glücklichere Händchen gehabt. So liegt "DC" nicht nur im teaminternen Duell vorne, sondern auch in Sachen Chancenverwertung (Coulthard = 1 Ausfall, Häkkinen = 6 Ausfälle) ist es bislang für ihn besser gelaufen.

Aber wer jetzt glaubt, dass Coulthard weniger Probleme hatte, der irrt: "Ich hatte in den bisher absolvierten 10 Rennen drei Mal ernsthafte Probleme. Nur gehört die Elektronikentwicklung nicht zu meinen Fachgebieten. Ich muss mich da auf die Leute im Team verlassen", erklärt Coulthard und bleibt in seiner Kritik auffallend zurückhaltend, indem er anfügt, dass Menschen nun einmal Fehler machen würden und dies ganz einfach auch zur Formel 1 gehört.

Der Grund, weshalb er in Silverstone aber glaubt Michael Schumacher am weiteren Durchmarsch hindern zu können sieht der Schotte in seiner neue n Einstellung: "Ich bin der Überzeugung, dass ich schon wirklich gut fahren, jedoch weiß ich auch, dass ich noch besser sein kann. Mit jeder absolvierten Saison steigt meine Erfahrung. Die benötigt man, um zu wissen, wie man das Beste aus dem Auto herausholt. Ich denke, dass ich dieses Jahr schon bewiesen habe, dass ich besser fahre", sagt der in Monaco lebende Schotte.

In dieser Saison konnte er bislang zwei Siege holen und die Chancen, dass er beim Heim-Grand-Prix in Silverstone seinen dritten Sieg holt, stehen gut. Von seinen sieben Teilnahmen am Rennen auf dem ehemaligen Flughafen startete der Schotte bis auf die Jahre 1994,1996 und 1997 immer als Dritter oder Vierter. Punkte holte er jedoch in jedem Rennen - zuletzt gewann er 1999 und 2000 den Großen Preis von England.