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Das war der gestrige freie Tag in Monaco
Schumachers ruhten sich aus, Mosley sprach zur Presse, Ferrari-Jäger rüsten auf - keine Spur von Ruhetag gestern in Monaco
(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Michael Schumacher kehrte dem Trubel in Monte Carlo den Rücken und entspannte mit seiner Familie, Bruder Ralf flüchtete zur Frustbewältigung auf sein Boot im Hafen: Die beiden Kerpener gingen am arbeitsfreien Freitag eigene Wege, um sich optimal auf den Großen Preis von Monaco am Sonntag vorzubereiten. McLaren-Mercedes blickt bereits noch weiter nach vorn und erwartet nach der bislang verpatzten Saison in "zwei bis vier Wochen" die Premiere eines neuen Silberpfeils. FIA-Chef Max Mosley schließlich nutzte den Tag, um weiter Werbung für seine Sparpläne in der Formel 1 zu machen.

© xpb.cc
Auch am freien Tag war in Monaco einiges los - im Bild die Ferrari-Box
Michael Schumacher konnte den freien Tag nach der Bestzeit im Training am Donnerstag ganz relaxt genießen: "Wir sind gewappnet", sagte der Champion, der am Sonntag mit dem sechsten Triumph im sechsten Saisonlauf den Startrekord von Nigel Mansell aus dem Jahr 1992 verbessern würde. Wichtiger scheint für den 35-Jährigen aber die Chance zu sein, durch den sechsten Sieg im Fürstentum mit dem legendären Brasilianer Ayrton Senna gleich zu ziehen: "Welche Bedeutung das für mich persönlich hat, möchte ich erst beantworten, wenn es wirklich so weit sein sollte."#w1#
"Man muss anerkennen, dass Michael ein brillanter Sportler ist
Unterdessen bekam Schumacher Lob von höchster Stelle: "Man muss anerkennen, dass Michael ein brillanter Sportler ist", sagte FIA-Chef Mosley, der die aktuelle Dominanz des Kerpeners nicht für schädlich hält: "Solche Typen hat es in jeder Sportart gegeben und machen doch auch einen gewissen Reiz aus."
Statt Anerkennung hagelt es für Ralf Schumacher indes weiter Rückschläge. Der Motorschaden am Donnerstag am BMW-Williams und der Wechsel des Triebwerks werfen den 28-Jährigen in der Startaufstellung zehn Plätze nach hinten, und bei seinem Arbeitgeber genießt "Schumi II" offenbar ohnehin keine Rückendeckung mehr. Williams-Technikchef Patrick Head gab in der Öffentlichkeit erstmals Gespräche mit Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve über eine Rückkehr zu den Weiß-Blauen zu. Ob der derzeit arbeitslose Kanadier den Kolumbianer Juan-Pablo Montoya, der nach der Saison zu McLaren-Mercedes wechselt, oder Schumacher ersetzen soll, ist aber weiter fraglich. Der Kerpener dementierte zumindest weiter hartnäckig die Spekulationen um einen Wechsel zu Toyota.
McLaren-Mercedes hofft unterdessen auf einen baldigen Einsatz des neuen Silberpfeils und die Rückkehr zu alter Stärke: "Unser Plan ist, in zwei bis vier Wochen mit dem neuen Auto auf der Strecke zu sein", sagte McLaren-Technikchef Adrian Newey und fügte hinzu: "Es ist zwar im Grunde kein neues Auto, sondern eine Weiterentwicklung, aber wir rechnen mit signifikanten Verbesserungen." Experten erwarten den ersten Renneinsatz des MP4-19B aber frühestens am 4. Juli beim Großen Preis von Frankreich in Magny-Cours.
Mosley steht weiterhin zu seinen Sparplänen
Mosley verteidigte unterdessen ausgerechnet im mondänen Fürstentum seine strikten Sparpläne: "Wir können so nicht mehr weiter machen, sonst bedeutet die Entwicklung das Ende für einige Teams. Aber ich bin optimistisch, dass wir alle zusammen die nötige Reduzierung der Ausgaben hinbekommen", sagte der Chef des Automobil-Weltverbandes FIA.
Mosley schwebt durch die radikalste Regelreform in der Geschichte der Königsklasse eine Kostenreduzierung um 50 Prozent vor. Der Engländer setzt dabei vor allem auf langlebigere Motoren sowie die Verwendung von günstigeren Materialien. Geht es nach Mosley, sollen erste Änderungen bereits 2006 in Kraft treten. Zudem plädierte der Engländer erneut für Einheitsreifen und das Verbot aller elektronischen Fahrhilfen spätestens ab 2008. Bei den Rennstall-Bossen und Motorenherstellern stoßen die Vorschläge zumindest in einigen Punkten aber noch auf Widerstand.
Abgerückt ist Mosley vom in dieser Saison eingeführten Qualifikations-Modus mit zwei Einzelzeitfahren am Samstag: "Keine Frage, in dieser Form ist das Qualifying nicht interessant genug. Wir brauchen ein leichteres und verständlicheres Prozedere."

