• 03.03.2002 14:43

Das tolle Debüt des Mark Webber

Melbourne feiert den Lokalmatadoren: Mark Webber belegte beim Saisonstart in Australien im unterlegenen Minardi Rang fünf

(Motorsport-Total.com/dpa) - Mark Webber hüpfte vor lauter Freude wie ein Känguru, Teamchef Paul Stoddart liefen Glückstränen übers Gesicht und die australischen Fans feierten ihren Helden wie einen Sieger. Mit seinem fünften Platz ausgerechnet beim Heim-Grand-Prix in Melbourne feierte der Formel-1-Frischling ein glänzendes Debüt. "Als endlich die Zielflagge für mich geschwenkt wurde, war ich richtig erleichtert", gestand der "Aussie".

Titel-Bild zur News: Stoddart, Webber

Minardi-Teamchef Stoddart und Fahrer Webber freuen sich über Platz fünf

Stolz wickelte Webber eine überdimensionale Landesfahne um seine und Stoddarts Schultern und genoss auf einem Podest die Ovationen. Mit zwei Runden Rückstand hatte er mit dem finanzschwachen Hinterbänklerteam Minardi gleich zum Saisonauftakt sensationell zwei WM-Punkte geholt. "Am meisten bewegt hat mich in den letzten Runden die Reaktion der Zuschauer", berichtete der vom Champagner völlig nass gespritzte Pilot. "Immer wenn ich die Zielgerade hinunterfuhr, erhob sich die Menge auf der Haupttribüne. Aber ich sah keine karierte Flagge und wusste nicht, ob das Rennen schon vorbei ist."

Selbst Sieger Michael Schumacher sprach dem Überraschungsfünften seine Anerkennung aus. "Das ist toll für Mark. Er hat die Punkte verdient." Der viermalige Weltmeister stellte sogar seine Anwesenheit bei einer spontan organisierten Fete des australischen Minardi-Teams im Stoke-House am Strand in Aussicht. Alan Jones, der 1980 als letzter Australier Weltmeister wurde, lobte Webbers tolle Leistung".

"Wenn man mit dem Minardi Fünfter wird, ist das wie ein Sieg mit einem Ferrari", stufte auch Mercedes-Benz-Motorsportdirektor Norbert Haug das gute Abschneiden des früheren Mercedes-Benz-Juniors hoch ein. "Wir freuen uns für Mark." Webber hatte 1998 im "Silberpfeil" in der FIA-GT-Serie mit fünf Siegen die Vizemeisterschaft errungen. Ein Jahr später schreckten die Bilder von seinen beiden horrenden Überschlägen beim Training zum Langstreckenklassiker Le Mans die Motorwelt auf.

"Wir haben keine Chance, unter den Top-Six zu landen. Ich würde mich riesig freuen, wenn ich ankommen würde." Der 25-jährige Musikliebhaber hatte noch vor dem Start seine Aussichten, im Konzert der Großen mitgeigen zu können, als "völlig realitätsfremd" eingeschätzt. Jetzt wurde für Webber ein Märchen wahr und "down under" kochten die Emotionen hoch.

Durch den Ausfall von gleich acht Autos bei der Massenkarambolage vor der ersten Kurve rückte der Trainings-18. weit nach vorn. Dank der K.o.'s weiterer Konkurrenten lag der krasse Außenseiter ab der 25. Runde auf Platz fünf. Und als der Finne Mika Salo bei seiner wilden Attacke kurz vor Schluss gegen den sich wacker wehrenden Webber ins Gras rutschte, war der Triumph perfekt.

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