Darwinsches Modell als Vorbild für die Formel 1?

Ein Forschungsprojekt beschäftigt sich damit, Rennautos anhand des Darwinschen Evolutionsmodells schneller zu machen

(Motorsport-Total.com) - Eine australische Universität berechnet seit Jahren anhand von vergangenen Ergebnissen und wissenschaftlichen Theorien den wahrscheinlichsten Sieger beim Saisonauftakt in Melbourne. Nun macht auch ein britisches Wissenschaftsprojekt Schlagzeilen in der Motorsportpresse.

Titel-Bild zur News: Sauber-Windkanal

Formel 1 ist längst nicht mehr nur Sport, sondern auch Wissenschaft

Forscher des Londoner Universitätskollegs haben ein Computerprogramm entwickelt, in dem virtuelle Formel-1-Autos nach dem Vorbild des Darwinschen Evolutionsmodells immer perfektere Nachfolger hervorbringen. Die Simulation beruht prinzipiell auf einem genetischen Algorithmus und funktioniert so, dass die virtuellen Boliden aufgrund von 67 verschiedenen Parametern erst eingestuft werden, bis schließlich die perfektesten Autos ihr Erbmaterial an die nächste Generation weitergeben.#w1#

Das Computerprogramm simuliert verschiedene Umgebungen und generiert Fahrzeugeigenschaften, von denen die erfolgversprechendsten miteinander kombiniert werden, um die optimale Form und optimale Einstellungen für die Autos herauszufiltern - eben nach dem Vorbild des Darwinschen Evolutionsmodells. Im Computermodell konnten so die Rundenzeiten schon um bis zu 0,88 Sekunden verbessert werden, die Übertragung auf die Realität ist jedoch ein anderes Paar Schuhe.

Aufgrund der immer komplexer werdenden Technologien im Motorsport und in der Formel 1 im Besonderen nehmen mehr und mehr Teams externe Hilfe von wissenschaftlichen Instituten oder Luftfahrtunternehmen in Anspruch. So kooperiert zum Beispiel das Renault-Team mit Jumbo-Jet-Hersteller 'Boeing', McLaren-Mercedes mit 'British Aerospace' oder BMW-Williams mit der britischen Elite-Universität in Oxford.