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Daniil Kwjat: Regen Toro Rossos beste Chance auf WM-Punkte

Daniil Kwjat und Carlos Sainz kämpfen durch den PS-Nachteil ihres Antriebs am Saisonende mit stumpfen Waffen gegen McLaren, Haas und Co.

(Motorsport-Total.com) - Die Entwicklung von Toro Rosso in der Saison 2016 war abzusehen: Während die anderen Mittelfeldteams die Antriebsupdates der Hersteller genießen, müssen sich die Bullen mit dem Ferrari-Motor des Vorjahres begnügen. Je länger die Saison dauert, desto schwieriger wird es für das Red-Bull-Tochterteam. Den Kampf gegen McLaren in der WM-Wertung um Platz sechs hat man so gut wie verloren (62:47). Sollte Haas (28) eine ähnliche Leistung zu Saisonende gelingen wie zu Beginn, wird es sogar noch eng um Platz sieben.

Titel-Bild zur News: Daniil Kwjat

Daniil Kwjat zeigt sich wieder im Aufwärtstrend, wird dafür aber nicht belohnt Zoom

Auch Daniil Kwjat und Carlos Sainz müssen sich damit abfinden. Während man bis zur Sommerpause noch regelmäßig in die Top 10 gefahren ist, konnte man ab dem Grand Prix in Belgien nur noch zwei Punkte in Singapur mitnehmen. Die Aussichten auf die USA und Mexiko sind ebenfalls wenig erfreulich: "In Austin wird es durch die limitierte Power ziemlich ähnlich werden. In Mexiko ist die Power noch wichtiger", erklärt der Russe in Japan.

"Wenn wir uns unseren Topspeed auf den Geraden ansehen, dann sind wir dort leider nicht stark. Viele Dinge müssen für uns zusammenspielen, damit wir noch in die Punkte fahren können", weiß der 22-Jährige. Dabei könnte der Wettergott ein Wörtchen mitzureden haben. Denn Regen würde Toro Rosso laut Kwjat in die Karten spielen: "Wenn wir alles hinbekommen, dann ja, vielleicht ist es besser für uns. Weil man weniger Zeit Vollgas gibt. Es garantiert uns zwar nichts, aber es würde uns zumindest mehr Hoffnung geben." In Austin sollte es jedoch schön werden, prognostiziert er.

Zumindest hat er sein persönliches Tief nach der Degradierung von Red Bull zu Toro Rosso vor dem Rennen in Spanien überwunden: "Ich fühle, dass es für mich nun wieder besser läuft. Auf meiner Seite der Garage ist jeder sehr glücklich. Wir machen im Moment einen sehr guten Job, damit bin ich sehr zufrieden. Leider machen wir alles zwar sehr gut - fahren eine gute Quali, achten im Rennen auf unsere Reifen -, trotzdem wird man dann nur 14., was ziemlich enttäuschend und frustrierend ist", gibt er zu. Ein sehr guter Job sei im Moment einfach nicht genug.

Regen in Austin

Daniil Kwjat wünscht sich für Toro Rosso Regen - so wie in Austin vor einem Jahr Zoom

Auch Sainz weiß das. "Es ist komisch. In Singapur sind wir gefahren wie in Melbourne, nur aufgrund des Streckenlayouts." Beim Saisonauftakt holte man die Plätze neun und zehn, beim Nachtrennen war es ein neunter Rang. "Das zeigt, dass das Auto sehr ordentlich funktioniert", leitet der Spanier daraus ab. "Wenn man zu den Powerstrecken kommt, muss man eben damit klarkommen. Man versucht das mit Abtrieb zu kompensieren. Es ist frustrierend, weil man auf den Geraden nicht so schnell ist und auch in den Kurven nicht alles kompensieren kann. Da macht es das Überholen auch sehr schwierig. Das ist eine harte Situation."

Auch mit dem Aerodynamik-Paket, das in Deutschland eingeführt wurde, war man bei Toro Rosso nicht zufrieden. Es zeigte kaum Verbesserungen im Vergleich zum ursprünglichen Paket, wodurch man mit beiden parallel gefahren ist. "Wir haben uns nun für das neue Paket entschieden", erklärt Sainz. "Wir konnten keine großen Unterschiede ausmachen. Leider ist es nicht die Schuld des Aero-Pakets, das macht vielleicht ein Zehntel aus. Leider haben sich die anderen viel besser weiterentwickelt, daher stehen wir jetzt da, wo wir nicht sein wollen." Durch den PS-Nachteil könne man das Paket nicht ausnutzen, erklärt er.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Japan