• 05.06.2004 14:35

Da Matta: "Montreal ist eines der besten Rennen"

Toyota-Fahrer Cristiano da Matta über seinen Test in Silverstone und die Erfolgsaussichten des Teams beim Kanada-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du hattest diese Woche in Silverstone einen dreiwöchigen Test, wohingegen Olivier, Ricardo und Ryan in Monza waren. Wie verlief der Test und wie habt ihr die Arbeit zwischen euch vier aufgeteilt?"
Cristiano da Matta: "Der Test, den wir in Silverstone hatten, war sehr produktiv. Während der drei Tage konnten wir viel nützliche Arbeit erledigen, besonders im Hinblick auf die Reifenauswahl für den Großen Preis von Großbritannien im Juli. Zudem haben wir etwas am Setup gearbeitet, was hoffentlich bedeuten wird, dass wir auf das Rennwochenende gut vorbereitet sind. Meine Aufgabe hat in dieser Woche vor allem auf den Großen Preis von Großbritannien abgezielt wohingegen Olivier, Ricardo und Ryan leistungsbezogene Arbeit in Monza für die Rennen in Kanada und den USA durchgeführt haben."

Titel-Bild zur News: Cristiano da Matta

Cristiano da Matta freut sich auf das Rennwochenende in Kanada

Frage: "Zwei mal zwei Rennen finden direkt hintereinander statt. Wie gehst du mit einem solch eng gepackten Zeitplan um?"
da Matta: "Die direkt aufeinander folgenden Rennen sind eine anstrengende Angelegenheit. Die reduzierte Zeit dazwischen setzt das Team zusätzlich unter Druck, sicher zu stellen, dass alles so gut wie möglich geplant wird. Aus der Sicht des Fahrers ist es nicht so schlecht, denn wenn man nicht Rennen fahren würde, dann würde man sowieso testen, wir sind also immer beschäftigt. Es kann natürlich ermüdend sein, vor allem aufgrund der ganzen Reiserei, aber ich freue mich darauf, vor Kanada ein paar Tage in Brasilien zu sein und frei zu haben."#w1#

Frage: "Was denkst du über den 'Circuit Gilles Villeneuve' in Montreal?"
da Matta: "Die Strecke in Montreal ist schön, sehr technisch und es macht Spaß, auf ihr zu fahren. Es ist eine der schnelleren Strecken im Kalender und der Hauptaugenmerk liegt vor allem auf der Motorleistung und der Stabilität beim Bremsen. Auf dem Papier sollte uns der Kurs liegen und ich hoffe natürlich, dass es auch so sein wird. Ich wurde 2002 im CART-Rennen in Montreal Zweiter und ich hatte dort im letzten Jahr auch ein starkes Formel-1-Rennen, bevor meine Aufhängung ihren Geist aufgab."

Frage: "Du lagst auf dem achten Platz, als du im letztjährigen Rennen ausgeschieden bist..."
da Matta: "Ich habe mich gut auf dem neunten Rang qualifiziert, was eine gute Leistung war, bedenkt man, dass ich im Trockenen zuvor nur eine Hand voll Runden gefahren war. Das Rennen verlief ohne Zwischenfälle bis ich sechs Runden vor Ende des Rennens ein Problem mit der Aufhängung habe. Die Tatsache, dass ich aufgeben musste, war nicht so frustrierend wie die Tatsache, dass ich dadurch Punkte verlor. Zu diesem Zeitpunkt wäre dies meine zweite Zielankunft in den Punkten in der Saison gewesen. Zum Glück für alle im Team lag Olivier direkt hinter mir und schnupfte die Punkte auf."

Frage: "Erwartest du euch in diesem Jahr vergleichbar konkurrenzfähig?"
da Matta: "Man muss anzweifeln, dass wir konkurrenzfähig in diesem Jahr in die Punkte fahren können, ohne vom Pech der Leute vor uns zu profitieren, aber wir werden unser Bestes geben. Wir werden mit unserem starken und zuverlässigen RVX-04-Motor ein Plus haben, aber wir müssen sicher stellen, dass die Balance des Autos passt. Das ist der Job, auf den wir uns im Training am Freitag konzentrieren werden."

Frage: "In Montreal sind auch diese gefürchteten Randsteine, die ja in der Vergangenheit nicht unbedingt zu Toyotas Stärken gezählt haben..."
da Matta: "Die Randsteine in Montreal sind wie in Imola das Schlüsselelement für eine schnelle Rundenzeit. Wenn das Auto nicht gut über sie hinwegfahren kann, dann ist das Auto schlichtweg nicht konkurrenzfähig. Wir haben in der letzten Zeit einige Fortschritte auf diesem Gebiet erzielt, wie wir in diesem Jahr in Imola gesehen haben. Das Handling des TF104 im Qualifying war in diesem Jahr in Imola ziemlich gut und ich konnte alles aus dem Auto herausquetschen und wurde Zehnter in der Startaufstellung."

Frage: "Was denkst du über die Atmosphäre in Montreal?"
da Matta: "Ich denke dass das Wochenende in Kanada eines der besten im Jahr ist. Alle in der Stadt stehen voll hinter der Formel 1 und als Fahrer kann man diese Unterstützung spüren. Meiner Meinung nach ist diese Einstellung der Fans genau das, was die Formel 1 braucht."

Frage: "Es gibt ja Diskussionen, ob man ein überarbeitetes Qualifying-Format einführen soll, bei dem man zwei 20-minütige Sessions haben wird, in dem jeder sechs Runden fahren muss und sich die Startaufstellung durch das Zusammenzählen der schnellsten Rundenzeiten beider Sessions ergibt. Was denkst du über diese Idee?"
da Matta: "Das neue Qualifying-Format klingt interessant, besonders die Idee, die beiden schnellsten Zeiten beider Sessions zusammen zu zählen. Es wäre auch für die Zuschauer viel besser, die 20 Autos in kurzer Zeit mit wenig Benzin gegeneinander kämpfen sehen werden, wie das Qualifying schon in der Vergangenheit war. Wenn man dieses System in Monaco eingeführt hätte, dann hätte es garantiert etwas zu sehen gegeben!"