"Da hatte ich Angst": Buttons zwei Schockmomente in Monaco

Die größten Schockmomente der Karriere erlebte Jenson Button in Monaco: Wie er einmal der Katastrophe entging und ein anderes Mal bewusstlos geschlagen wurde

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button wird dieses Wochenende seine Formel-1-Karriere beenden - außer er kehrt, was nur wenige glauben, noch einmal aus dem Ruhestand zurück. Zuletzt beim Regenblindflug in Brasilien konnte man den Eindruck gewinnen, dass der McLaren-Pilot zum Abschluss seiner Laufbahn keinen schweren Unfall mehr riskieren wollte. Der Brite hatte in seinen 16 Jahren in der Königsklasse des Motorsports großes Glück, ohne gröbere Blessuren davongekommen zu sein.

Seine zwei größten Schockmomente erlebte der 36-Jährige in Monaco. Erst dieses Jahr wäre er dort im ersten Freien Training beinahe von einem Kanaldeckel erschlagen worden. "Als ich durch die erste Kurve fuhr, wirbelte ein Auto beim Überfahren einen Kanaldeckel auf", schildert Button, der zu diesem Zeitpunkt direkt hinter "Übeltäter" Nico Rosberg fuhr. "Normalerweise sind die Kanaldeckel verschweißt, aber dieser wurde locker. Er flog durch die Luft, traf meinen Frontflügel und beschädigte die Aufhängung."

Der McLaren-Pilot weiß, wie viel Glück er hatte: "Wäre er nur einen Fuß höher geflogen, dann hätte das viel böser ausgehen können. Das hat mir wirklich Angst gemacht." Nicht ganz so viel Glück hatte der damalige BAR-Pilot im Jahr 2003 im Qualifying für den Klassiker im Fürstentum. Damals konnte er einen Unfall nicht verhindern.

"Das war der schlimmste Moment", erinnert er sich gegenüber 'GQ'. "Ich bin mit rund 180 mph (290 km/h; Anm. d. Red.) aus dem Tunnel gekommen, und beim Bremsen blockierten die Hinterreifen. Dann schlug ich innen an, rutschte weiter und schlug ein zweites Mal mit rund 35 G ein."

Zum Vergleich: Jules Bianchi schlug 2014 in Suzuka bei Fliehkräften von 254 G in den Bergekran ein, bei Ralf Schumacher waren es in Indianapolis 72 G. Der Deutsche musste danach die halbe Saison pausieren.

"Ich wurde bewusstlos", erzählt Button. "Ich erinnere mich noch, dass Formel-1-Arzt Sid Watkins, der leider nicht mehr unter uns ist, lächelnd über mir stand, als ich aufgewacht bin." All das geschah kurz nach dem Crash. "Da waren Leute, die meinen Anzug herunterschnitten und mir Schmerzmittel verabreichten. Watkins fragte mich, wo es weh tut. Ich habe geantwortet: 'Mein rechtes Bein tut sehr weh'."

Doch der unter dem Einfluss der Medikamente stehende Button tat sich schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Als Watkins noch einmal nachfragte, meinte der Rennfahrer plötzlich: "Nein, es ist mein rechtes Bein." Und etwas später: "Nein, es ist mein Arm... mein linker Arm." Nach all der Verwirrung musste Button lachen. "Das geschah wegen all dem Zeug, das sie in mich hineinpumpten." Der Start wurde Button an diesem Wochenende verwehrt, er blieb aber unverletzt.