• 14.06.2008 10:44

  • von Stefan Ziegler

Coulthard: "Genau im richtigen Augenblick"

David Coulthard fuhr in Kanada zum ersten Mal in diesem Jahr in die Punkte - Freude über den unerwarteten Podestplatz in Montréal

(Motorsport-Total.com) - Es war das Wochenende der Überraschungen: Erst fuhren Robert Kubica und Nick Heidfeld für das BMW Sauber F1 Team den ersten Doppelsieg in der Geschichte des Rennstalls nach Hause, dann fiel die Zielflagge auch für Red-Bull-Pilot David Coulthard. Der Schotte pilotierte seinen RB4 auf den dritten Rang und zog einen Schlussstrich unter einige schwierige Rennen, in denen der ehemalige Williams-Pilot mehr Schrott als zählbare Ergebnisse produzierte.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Bog im Red Bull in Kanada wieder in die Erfolgsstraße ein: David Coulthard

"Keine Punkte aus den ersten sechs Rennen und dann auf einen Schlag ein halbes Dutzend! So ist die Formel 1 manchmal und nach 15 Jahren habe ich mich langsam an die Hochs und Tiefs gewöhnt", schrieb Coulthard in seiner Kolumne auf 'ITV'. "Aber ich kann nicht leugnen, dass dieser dritte Platz für mich genau im richtigen Augenblick gekommen ist - nach so einem alptraumhaften Start in die Saison."#w1#

"Ein Podium ist schon immer ein spezielles Gefühl", meinte der 37-Jährige. "Das war mein 62. Auftritt auf dem Stockerl, aber es hat sich noch genau so gut angefühlt, wie 1994 - vor allem, weil es so unerwartet kam. Es war auch sehr befriedigend, das Auto nach einem schwierigen Rennen nach Hause zu bringen, zumal viele gute Fahrer Fehler begangen hatten. Da fällt einem natürlich auch ein großer Stein vom Herzen, wenn man so ein Ergebnis einfährt."

"In der Formel 1 bist du nämlich immer nur so gut, wie dein jüngstes Rennen. Ich würde aber nicht sagen, dass ich etwas zu beweisen hatte", stellte der Red-Bull-Pilot klar. "Ich ziehe es vor, keine negativen Fragen gestellt zu bekommen, weil es einfach ablenkt. Aber unterm Strich fahre ich für mich selbst und für das Team, nicht für die Medien oder jemand anderes. Ich habe nach dem Rennen gesagt, dass ich in letzter Zeit etwas nostalgisch war, was meine Karriere anging."

"Damit wollte ich auf Folgendes hinaus: Nach sechs Rennen, einem Haufen Zwischenfälle und ohne zählbare Resultate, steht man schon im Rampenlicht und da werden dann auch eine Menge Fragen gestellt. Man fragt sich selbst dann schon: 'Mache ich hier irgendetwas komplett falsch? Hat mich mein Glück verlassen?' Da musst du dann einfach zurückblicken und dir sagen, dass du ausschließlich rationale Entscheidungen getroffen hast und auf dem richtigen Weg bist."

"Im Nachhinein würde ich ein paar Dinge in dieser Saison wahrscheinlich anders handhaben, aber das waren eigentlich keine Fehleinschätzungen meinerseits, das drehte sich eher um das Verständnis des Risikos, das andere Fahrer eingingen, um mich zu überholen", blickte der Schotte abschließend zurück. "Ich freue mich einfach, dass ich auf so hohem Niveau operieren kann und bin sehr froh, dass ich nun ein Vorzeigeresultat in der Tasche habe."