Concorde-Agreement: FIA lässt Teams bei Kosten freie Hand

Ein Kuhhandel dürfte den Weg zum neuen Concorde-Agreement ebnen: Die Teams akzeptieren höhere Gebühren, die FIA mischt sich nicht mehr in die Kostenfrage ein

(Motorsport-Total.com) - Seit Monaten sprechen die Protagonisten von einem baldigen Endergebnis des Tauziehens um ein neues Concorde-Agreement, doch die Verhandlungen ziehen sich weiter in die Länge. Die Teams sind sich mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone bereits einig, zwischen dem Briten und FIA-Boss Jean Todt gab es aber zuletzt noch Unklarheiten.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt und das Concorde-Agreement: Ist endlich Land in Sicht? Zoom

Die sollen jetzt aber laut dem Franzosen beigelegt sein. "Ich denke, wir haben nun alle Zutaten beisammen, damit FIA, FOM und die Teams das Concorde-Agreement endgültig unterschreiben können", sagt er gegenüber der 'Financial Times'. "Wir sind uns in allen Diskussionspunkten einig, jetzt muss noch die Letztversion geschrieben werden. Ich bin zuversichtlich, dass es in den kommenden Wochen so weit sein sollte."

Ein großer Streitpunkt zwischen Todt und seinen Verhandlungspartnern war bis zuletzt die Erhöhung der FIA-Gebühren: Vor allem von den erfolgreichen Teams verlangt der Weltverband in Zukunft deutlich höhere Nenngelder, auch FOM muss mehr Geld an die FIA entrichten. Todt argumentiert dies damit, dass der Aufwand für die Formel 1 immer höher wird, zudem benötige man mehr Geld für Mobilitätsprogramme.

Als Gegenleistung forderten die Teams, dass sich die FIA nicht mehr in die Kostenkontrolle einmischt. Darauf dürfte man sich nun geeinigt haben. Todt meint, dass das neue Concorde-Agreement für die FIA "sehr gut" ausgefallen sein: "Es ist natürlich alles eine Frage der Interpretation. Es wird aber auf jeden Fall besser sein als derzeit."

Zudem deutet der Franzose an, dass er die Kostensenkung in der Formel 1 im Gegensatz zur Ära von Vorgänger Max Mosley nicht mehr als Aufgabe der FIA sieht: "Wir machen die Regeln. Wenn sie die Kosten nicht reduzieren wollen, dann meinetwegen. Es ist nicht unsere Verantwortung, Dinge zu tun, die die Teams nicht wollen."

Dennoch findet er, dass sich die Teams diesbezüglich ins eigene Fleisch schneiden. Er mache sich "Sorgen über die Kosten. Die Formel 1 ist zu teuer. Dennoch bevorzugen viele Teams den Konkurrenzkampf gegenüber einer Kostensenkung." Nun liege es an den Teams, ob sie eine vernünftige Lösung finden, um die Kosten zu senken: "Das ist kein Punkt, auf den wir uns alle gemeinsam einigen müssen."