Concorde-Agreement: Stolperstein Kostenkontrolle

Warum es noch immer kein Concorde-Agreement gibt und welche Gegenleistung die Topteams von der FIA für die höhere Nenngebühr fordern

(Motorsport-Total.com) - Ende Oktober hieß es, einen Einigung in den Verhandlungen um ein neues Concorde-Agreement stehe unmittelbar bevor. Fakt ist aber, dass es Ende Januar 2013 noch immer kein neues Concorde-Agreement gibt. Eine ungünstige Situation, schließlich ist das alte Abkommen der Teams mit dem Inhaber der kommerziellen Rechte CVC, der von Geschäftsführer Bernie Ecclestone vertreten wird, und der FIA Ende 2012 ausgelaufen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef), Jean Todt

FIA-Boss Jean Todt fordert mehr Geld von Bernie Ecclestone und den Teams Zoom

Wie 'auto motor und sport' berichtet, waren Ecclestone, Red-Bull-Teamchef Christian Horner, McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh und der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda am vergangenen Mittwoch in Maranello, um mit Ferrari-Boss Luca di Montezemolo eine Lösung zu finden. Die Teams sind sich mit dem Formel-1-Boss grundsätzlich einig, sie sollen in Zukunft 60 statt 50 Prozent aus den Formel-1-Einnahmen bekommen.

Topteams fordern Gegenleistung von der FIA

Anders die Situation zwischen der FIA und den Verhandlungspartnern: Der Automobilweltverband will von Ecclestone und den Teams in Zukunft deutlich mehr Geld. FIA-Boss Jean Todt argumentiert, dass Mehreinnahmen in Höhe von rund 40 Prozent - das sind mehr als 30 Millionen Dollar pro Jahr - notwendig sind, um dem durch die Formel 1 entstehenden Aufwand beizukommen sowie um Geld für die Mobilitätsprogramme der FIA zu lukrieren. Laut 'auto motor und sport' fordert die FIA 25 Millionen Dollar vom Inhaber der kommerziellen Rechte sowie 15 Millionen Dollar von den Teams.

Todt will vor allem die reichen Teams "besteuern": Während kleine Teams sogar eine geringere Nenngebühr als bisher zahlen, kommen auf die Topteams enorme Mehrkosten zu - als Schlüssel sollen die WM-Punkte in der Vorsaison dienen. Im Gegenzug dazu fordern die Topteams, dass sich die FIA nicht in die Kostenkontrolle einmischt - sie wollen sich mit dem Ressourcenrestriktionsabkommen weiterhin selbst kontrollieren.

Zankapfel Kostenkontrolle

Doch die Front der Teams ist zerrissen: Finanzschwächere Rennställe sind der Ansicht, dass das RRA nicht wirkungsvoll genug ist, wodurch einige vom Aus bedroht sind - Marussia, Caterham und Force India kämpfen ums Überleben, HRT hat es bereits erwischt. Einige Privatteams würden sich daher wünschen, dass die FIA die Kosten in der Formel 1 mit wirkungsvollen Maßnahmen massiv senkt. Eine Budgetobergrenze, wie sie einst beinahe von Ex-FIA-Boss Max Mosley eingeführt worden wäre, würde ihnen gut zu Gesicht stehen.

Solange sich die Teams diesbezüglich untereinander und mit der FIA nicht einig sind, spießt es sich auch bei der Fertigstellung des Concorde-Agreements, schließlich muss eine Klärung, wie die Kosten in Zukunft kontrolliert werden, darin enthalten sein. Und solange es keinen fertigen Vertrag gibt, fällt die FIA auch um ihr Geld um, denn McLaren und Mercedes erklären sich erst dann bereit, die zusätzlichen Nenngelder an die FIA zu überweisen, wenn man weiß, worauf man sich in Zukunft einlässt.

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