• 10.09.2003 11:33

  • von Marcus Kollmann

Chevrier: Motorleistung ist von großer Bedeutung

Der leitende Motoreningenieur erklärt worauf es abgesehen von der maximalen PS-Leistung in Monza ankommt

(Motorsport-Total.com) - Monza ist auf Grund seiner langen Geraden allgemein als Motorenstrecke bekannt, weshalb dem RenaultF1-Team trotz zuletzt kontinuierlicher Verbesserungen auf diesem Sektor und auch nach dem Sieg in Ungarn eher keine Wiederholung des Erfolges von vor drei Wochen zugetraut wird.

Titel-Bild zur News: Renault

Der R23-Motor soll in Monza wieder etwas leistungsstärker sein

"Monza ist diejenige Strecke im Rennkalender auf der die Autos mit dem höchsten Vollgasanteil auf eine Runde hin gesehen unterwegs sein werden", erklärt Denis Chevrier. "Allerdings ist die Phase kontinuierlicher Belastung mit fünfzehn Sekunden geringer als zum Beispiel in Indianapolis oder Suzuka. Aus Ingenieurssicht ist die Belastung des Motors zwar unter dem Mittelwert, doch wir müssen extrem auf die Benutzung des Motors Acht geben und Dinge wie die Temperaturen und das Fahren in den Begrenzer hinein im Griff haben", fährt der Franzose fort.

"In Monza ist ein leistungsstarker Motor gefragt. Während das Drehmoment aber weniger von Bedeutung ist, sind hohe Umdrehungszahlen und die Zuverlässigkeit extrem wichtig." Doch am meisten von Bedeutung ist die maximale PS-Leistung, "denn ein Leistungszuwachs kann hier drei Mal so viel bringen wie auf einer Strecke wie Monaco."

"Wie dem auch sei, so trägt der Motor auch zum Handling des Autos bei. Das Anspruchsverhalten beim Beschleunigen kann einen Einfluss auf die Fahrzeugbalance haben und ein progressiver Motor wird beim Beschleunigungsvorgang durch den Fahrer am Ausgang der Hochgeschwindigkeitskurven vorteilhafter sein", erläutert Chevrier.

Nachdem der Technische Direktor von RenaultF1 schon einmal ankündigte, dass man in Monza durchaus mit einer Überraschung durch das anglo-französische Team rechnen darf und Fernando Alonso den Leistungszuwachs der neuesten Motorenspezifikation mit 10 PS bezifferte, erklärt Chevrier abschließend welche Veränderungen man genau am RS23-Zehnzylinder vorgenommen hat.

"Wir haben letzte Woche bei den Testfahrten in Monza einen neuen Zylinderkopf getestet und im Vergleich zu seinem Vorgänger ist das ein Schritt vorwärts. Wir hoffen, dass wir diese Komponente am Sonntag einsetzen können, doch die Untersuchungen laufen noch. Wir können deshalb noch nicht bestätigen, dass die Rennmotoren mit dieser Entwicklung ausgerüstet sein werden."