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  • 23.08.2004 13:16

  • von Marco Helgert

Chevrier: "Balance ist schwierig zu finden"

Renaults Motorenmanager Denis Chevrier über die besonderen Belastungen für die Motoren in Spa-Francorchamps

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur für die Fahrer ist der Kurs in Spa-Francorchamps eine besondere Herausforderung, auch die Motoren müssen in Belgien einiges ertragen. Das Erreichen einer guten Zuverlässigkeit steht daher am kommenden Wochenende an oberste Stelle. "Von der La-Source-Haarnadel bis zur Les-Combes-Schikane fahren die Autos 22 Sekunden mit Vollgas, was erheblich über dem Saisondurchschnitt von 13,5 Sekunden liegt", erklärte Renaults Motorenmanager Denis Chevrier.

Titel-Bild zur News: Renault-Motorenabdeckung

Die Belastungen für die Motoren sind in Spa besonders groß

Eine lange Vollgasperiode belastet den Motor weit mehr als kurzzeitige Spitzenbelastungen. "Speziell die Kolben und Ventile aber auch die Kurbelwelle und die Pleuel werden besonders belastet", so der Franzose weiter. "Wir kennen die Anforderungen des Kurses natürlich, aber diese zusätzlichen Belastungen machen es noch schwieriger, eine Balance zwischen Leistung und Zuverlässigkeit zu finden."#w1#

"Hinzu kommt, dass die 22-sekündige Vollgasperiode durch die Eau Rouge führt", so Chevrier. "Diese Sektion generiert große vertikale Beschleunigungen, die eine Auswirkung auf das Ölsystem des Motors haben. Wenn man ein Schmiersystem entwickelt, dann muss man dies beachten. Und auch wenn wir die möglichen Risiken dieser vertikalen Belastung nicht ganz ausräumen können, so konnten wir die Belastung auf ein Maß senken, mit welchem die Motoren umgehen können."

Doch nicht nur der erste Teil der Runde hat es in sich. "Mit einhundert Sekunden ist Spa die längste Runde des Jahres und vom Motor wird eine große Arbeitsbandbreite verlangt", erklärte der Franzose. "Die Fahrer brauchen eine gute Leistung bei niedriger Geschwindigkeit, wenn sie die Bus-Stop-Schikane oder Haarnadelkurve verlassen. Auf den zwei Vollgasabschnitten sind jedoch hohe Geschwindigkeiten gefragt."

Um den Anforderungen gerecht zu werden, "brauchen wir so viel Drehmoment wie möglich - im gesamten Drehzahlbereich", fuhr er fort. "Die Fahrer geben 65 Prozent einer Runde Vollgas, dies ist einer der höchsten Werte der Saison, abgesehen von Monza. Zudem wird auf diesem Kurs zumeist aus Kurven heraus beschleunigt, die man im dritten oder vierten Gang fährt. Daher gibt es hier auch andere Anforderungen an den Motor als auf modernen Strecken wie Hockenheim."

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