• 23.08.2004 12:21

White: "Sind vorsichtiger als auf anderen Strecken"

Rob White, Renaults Technischer Direktor der Motorenabteilung, über die besonderen Herausforderungen von Spa-Francorchamps

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie zufrieden warst du mit der Einführung der D-Spezifikation des Motors in Ungarn?"
Rob White: "Ich war glücklich darüber, dass die Anstrengungen des Teams in Viry zu einer sauberen Einführung des neuen Motors während des Ungarn-Wochenendes geführt haben. Dennoch hatten wir einen Schaden am Auto von Jarno Trulli zu beklagen, als eine Dichtung zwischen Ölpumpe und Motor kaputt ging und das Öl austreten konnte. Das erinnert uns rechtzeitig daran, dass die kleinsten, einfachsten und billigsten Teile große Kosten verursachen können, wenn sie nicht in jeder Phase des Design- und Arbeitsprozesses mit einbezogen werden. Wir arbeiten an Gegenmaßnahmen, damit dieser Fehler nicht wieder passiert."#w1#

Titel-Bild zur News: Renaults Technischer Direktor der Motorenabteilung, Robert White

Robert White: "Spa ist für die Motoren einer der härtesten Kurse"

Frage: "Spa ist für die Motoren eine harte Prüfung. Muss man sich speziell auf diese Piste vorbereiten?"
White: "Spa ist für die Motoren einer der härtesten Kurse, daher ist er für die Überprüfung auf den Prüfständen auch ein Referenzkurs. Wir absolvieren mit dieser Strecke mehr Simulationen als mit jeder anderen. Eine Runde ist hier sehr lang, die internen Bauteile müssen große mechanische und thermische Kräfte ertragen. Aber das ändert nichts an unsere Herangehensweise: Wir müssen die Parameter des Motors auf jeder Strecke im Sinne des bestmöglichen Ergebnisses einstellen. Dabei müssen natürlich auch diese besonderen Anforderungen einfließen, daher sind wir vorsichtiger als auf anderen Strecken."

Frage: "Die Eau-Rouge-Kurve gilt als besondere Herausforderung auf diesem Kurs. Gilt dies auch für die Motoren?"
White: "In der Eau Rouge wirken hohe Kräfte auf das Auto und den Motor, da die Bewegung des Autos auf der Strecke das gesamte Fahrzeug verbiegen kann. Dies ist die stärkste Belastung für das Auto und den Motor und muss für die gesamte Saison in Betracht gezogen werden. Wenn das Auto den Berg hinauf fährt, entwickelt es außerdem eine vertikale Beschleunigung, welche die Gravitation überwinden kann. Der Abtrieb des Autos bewirkt, dass es weiterhin auf der Straße bleibt, aber diese negative Beschleunigung ist für das Ölsystem des Motors ein potenzielles Problem."