• 23.08.2004 11:39

  • von Marco Helgert

Renault ist vorsichtig optimistisch

Auf schnellen Kursen hatte Renault bisweilen Probleme, doch Jarno Trulli und Fernando Alonso blicken optimistisch nach Belgien

(Motorsport-Total.com) - Die Renault-Piloten Jarno Trulli und Fernando Alonso wollen auf den Ergebnissen der jüngsten Rennen aufbauen. Alonso stand in Deutschland und Ungarn jeweils als Dritter auf dem Podest. Doch vor dem Rennen in Spa-Francorchamps geben sich beide Fahrer vorsichtig. Bisher hatte der R24 auf schnellen Pisten kleinere Probleme. Positiv ist jedoch, dass Renault bei der bisher letzten Ausgabe des Belgien-Grand-Prix' 2002 mit den Startplätzen sieben und zehn eine recht gute Qualifying-Leistung ablieferte, auch wenn Trulli und Jenson Button vor zwei Jahren mit Motorschäden ausfielen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso möchte auch in Spa wieder eine sauber Leistung abliefern

Jarno Trulli jedenfalls freut sich auf die Rückkehr nach Belgien. "Genau wie jeder andere Fahrer auch", so der Italiener. "Während einer Runde muss man mit jeder Art von Kurve zurechtkommen, man kann an vielen Stellen Zeit gutmachen. Als Fahrer muss man vollkommen konzentriert sein, gleichzeitig aber auch den Rhythmus der Strecke annehmen. Man muss die gesamte Runde am Limit sein, und die dauert eben eine Minute und 40 Sekunden, oft sogar 50. Und in Spa findet man das Limit schwerer als auf anderen Kursen. Diese Piste zeigt das wahre Potenzial eines Fahrers auf."#w1#

Zudem könnte der Renault R24 durchaus zur Strecke passen. "Zu Beginn des Jahres schienen wir auf Hochgeschwindigkeitskursen etwas Probleme zu haben, aber seitdem haben wir große Fortschritte mit dem Auto gemacht", fuhr er fort. "Als wir 2002 zum bisher letzten Mal hier waren, waren wir auf dem Weg in die Punkteränge, und ich denke, dass der Kurs dem R24 liegen kann. Natürlich wird dabei die Reifenwahl entscheidend sein. Der Freitag wird also ein wichtiger Tag werden, um zu verstehen, wie sie bei Longruns funktionieren. Wenn wir allerdings unser Maximum leisten, dann sollten wir in Spa konkurrenzfähig sein."

"Ich habe in den letzten drei Rennen keine Punkte gesammelt, die oberste Priorität wird also sein, das Auto ins Ziel zu bringen", erklärte er weiter. "Ich gebe für mich selbst und das Team weiterhin einhundert Prozent, und versuche, meine Position in der Meisterschaft abzusichern, und Renault zu helfen, den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung zu halten. Ich hatte eine exzellente erste Saisonhälfte, und in den letzten fünf Rennen möchte ich zu dieser Form zurückkehren. So könnte ich eine sehr erfolgreiche Saison für mich abschließen."

Fernando Alonso hingegen möchte seine Erfolge aus den vergangenen Rennen fortsetzen. "Ich bin mit allen Ergebnissen seit Magny-Cours sehr zufrieden. Ich hatte keine Defekte in den Rennen, habe keine Fehler gemacht und alles läuft nun wie erwartet. Wir kämpfen bei jedem Rennen um einen Podestplatz, manchmal schaffen wir es, manchmal nicht, aber wir geben immer alles. Vor Spa sind wir aber nicht so zuversichtlich wie vor Ungarn, aber wir konnten in diesem Jahr bereits sehen, dass sich das im Laufe eines Wochenendes noch ändern kann. In Spa wird es dennoch schwer sein, um einen Podestplatz zu kämpfen, aber das macht uns keine Angst. Das Team arbeitet hart und das Auto ist schnell, wir müssen am Wochenende nur unser Maximum geben."

"Der Kurs ist, verglichen mit anderen, anders, hat einen unterschiedlichen Charakter", fuhr der Spanier fort. "Als Fahrer muss man sich auf die Herausforderungen einstellen. Es ist schwer ein Auto zu haben, das in Spa überall gut ist, da eine Runde sehr lang ist. Mann muss hier pragmatisch sein und versuchen, Vertrauen zum Auto aufzubauen. Wir konzentrieren uns auf die Balance bei hohen Geschwindigkeiten, wollen aber auch erreichen, dass das Auto in den langsamen Sektionen nicht zu schlecht liegt. Danach muss man einfach Runden fahren und Vertrauen aufbauen."

Gerade die berühmte Eau-Rouge-Kurve ist auch heute für die Fahrer ein Fixpunkt. "Man fährt bergab in diese Kurve hinein", so Alonso. "Plötzlich fährt man steil wieder bergauf. Aus dem Cockpit heraus kann man den Ausgang der Kurve nicht einsehen. Wenn man über den Hügel kommt, dann weiß man nicht, wo man herauskommen wird. Für eine schnelle Runde ist diese Kurve sehr wichtig, aber auch im Rennen, denn ihr folgt eine lange Gerade. Dort kann man viel Zeit verlieren, wenn man einen Fehler macht. Aber die Kurve ist auch wichtig für das Gefühl eines Fahrers. In jeder Runde hinterlässt sie einen speziellen Eindruck, auch weil man bei jeder Durchfahrt die Kompression spürt. Es ist sehr seltsam, macht aber auch viel Spaß."