Chandhok: Langstrecken-WM statt Formel 1?

Weil er keine Chancen mehr auf ein Formel-1-Stammcockpit sieht, möchte Karun Chandhok Freitagstestfahrer bleiben und parallel dazu die Langstrecken-WM bestreiten

(Motorsport-Total.com) - Karun Chandhok, 2011 am Nürburgring Teilnehmer eines Formel-1-Rennens auf Lotus (künftig Caterham), erwägt einen Wechsel in die neue Langstrecken-Weltmeisterschaft (World-Endurance-Championship oder kurz WEC). Denn Chancen auf eines der wenigen noch freien Stammcockpits in der Königsklasse des Motorsports sieht der Inder nicht mehr.

Titel-Bild zur News: Karun Chandhok

Karun Chandhoks drei Hochzeiten: Formel 1, Langstrecken-WM und i1-Serie?

Er würde zwar am liebsten weiterhin Formel 1 fahren, gibt Chandhok gegenüber 'Autosport' zu, und er sieht auch "einige Gelegenheiten, als Freitagsfahrer" weiterzumachen, aber: "Ein Renncockpit zu bekommen, ist für 2012 fast unmöglich, daher glaube ich nicht, dass das passieren wird. Es ist jedoch ganz klar, dass ich wieder Rennen fahren muss, denn es kann nicht gut für mich sein, ein weiteres Jahr auf der Reservebank zu verbringen."

"Mein Ziel ist immer noch die Formel 1", stellt der elffache Grand-Prix-Teilnehmer klar, "aber die neue Langstrecken-Weltmeisterschaft ist sehr interessant." Und weil es nur eine Überschneidung mit den Rennterminen der Formel 1 gibt, kann sich Chandhok gut vorstellen, bei Caterham das eine oder andere Freitagstraining zu bestreiten und ansonsten im geschlossenen LMP1-Sportwagen Rennerfahrung zu sammeln.

Besonders die 24 Stunden von Le Mans würden ihn reizen: "Das ist einer der Punkte auf der Liste, die jeder Rennfahrer erledigen möchte." Doch Cockpits in den großen Werksteams sind rar, sodass sich der 27-Jährige auch mit einem Privatfahrer-Vertrag zufrieden geben würde: "Ich bin vernünftig genug zu wissen, dass ich über den Sportwagen-Sport noch eine Menge lernen muss", sagt Chandhok, der auch ein Engagement in der indischen i1-Rennserie plant.