Caterham: Dritter Freitagseinsatz für van der Garde

Caterham hofft auf ein turbulentes Südkorea-Rennen, in dem sich die Chance auf ein gutes Resultat bietet - Giedo van der Garde am Freitagmorgen im Auto

(Motorsport-Total.com) - Nur eine Woche nach seinem zweiten Trainingseinsatz für Caterham wird Giedo van der Garde auch in Yeongam in den ersten 90 Trainingsminuten wieder im Auto sitzen. Dieses Mal muss Witali Petrow für den Niederländer Platz machen. "Ich freue mich darauf, nach meinem Einsatz in Suzuka, in Südkorea zum zweiten Mal in Folge das erste Freie Training zu fahren", sagt van der Garde. "Yeongam ist eine weitere neue Strecke für mich", erklärt der Niederländer, der sich allerdings auf den Kurs vorbereitet hat.

Titel-Bild zur News: Giedo van der Garde

Giedo van der Garde fährt auch in Südkorea am Freitagmorgen für Caterham Zoom

"Ich bin daheim im Simulator schon viele Runden gefahren und kenne daher das Layout, doch weiß man nie, wie die Strecke wirklich ist, bevor man dort ankommt. Der Kurs sieht sehr technisch aus, es wird sicherlich einige Runden dauern, bis ich die Brems- und Scheitelpunkte richtig treffen werde, vor allem, da einige Kurven blind sind", erwartet van der Garde. "Der Plan für Südkorea ist der gleiche wir für Suzuka: Das Programm abarbeiten, Fehler minimieren und die Arbeit fürs Team erledigen."

Eine Runde mit Heikki Kovalainen

Zur Einstimmung auf das dritte Rennen auf dem 5,615 Kilometer langen Korean-International-Circuit nimmt und Heikki Kovalainen mit auf eine Runde: "Die Start- und Zielgerade ist recht kurz, Kurve eins wird im zweiten Gang gefahren. Sie ist sehr eng, du musst vor allem den Ausgang gut treffen, um möglichst viel Geschwindigkeit auf die erste lange Gerade mitzunehmen. Mit dem Einsatz von KERS kannst du am Ausgang der Kurve und durch Kurve zwei viel Druck machen. Kurve drei anzubremsen, ist recht einfach. Das ist eine weitere Zweite-Gang-Kurve. Auch hier willst du am Ausgang der Kurve so viel Geschwindigkeit wie möglich mitnehmen und setzt daher bei der Beschleunigung KERS und DRS ein."

"Kurve vier ist fast eine 180-Grad-Kurve, also heißt es runterschalten bis in den zweiten oder sogar ersten Gang, je nach der Balance des Autos. Wenn die Vorderachse richtig stark ist, schaffst du die Kurve im zweiten Gang, sonst brauchst du den Ersten. Die Kurven fünf und sechs sind ein wenig knifflig. Du fährst immer noch im zweiten Gang, aber bergauf Richtung Kurve sieben steigt die Geschwindigkeit an, Kurve acht geht dann voll. Das ist ein wirklich schneller Abschnitt der Strecke. In Kurve neun lupfst du ein wenig und versuchst so viel Geschwindigkeit wie möglich mitzunehmen, da du schon bald die Bremszone für Kurve zehn erreichst."

"Vor dieser Kurve schaltest du schnell durch die Gänge bis in den Ersten. Hier ist es nicht so wichtig, früh auf dem Gas zu stehen, es geht vielmehr darum, die Geschwindigkeit in der Kurvenmitte und am Ausgang mitzunehmen. Kurve elf ist eine Linkskurve mit zwei Scheitelpunkten, die du im vierten und in der Anfahrt zu Kurve zwölf im dritten Gang fährst."

"Die Kurven zwölf, 13 und 14 sind eine Kombination Links-Rechts-Links und werden bei mittlerer Geschwindigkeit im dritten oder vierten Gang gefahren. Dort ist es wichtig, am Ausgang die richtige Linie zu treffen. Die Kurven 15 und 16 sind im Prinzip eine Kurve, allerdings darfst du am Ausgang den Randstein nicht zu hart mitnehmen, damit du früh aufs Gas gehen kannst. Durch die Kurven 17 und 18 geht es dann zurück auf Start- und Ziel."


Fotos: Caterham, Großer Preis von Japan


"Heimrennen" für Petrow

Für Petrow ist der WM-Lauf in Yeongam ein kleines Heimrennen: "Ich mag Südkorea. In meinem ersten Jahr in der Formel 1 fand dort das erste Rennen statt. Damals war ich wirklich überrascht, so viele russische Flaggen auf den Tribünen zu sehen. 2011 war das nicht anders, und ich bin mir sicher, dass es in diesem Jahr auch wieder so sein wird. Es ist immer schön, vor so vielen Fans aus der Heimat zu fahren."

"Die Strecke ist recht schwierig zu erlernen. Es gibt einige blinde Scheitelpunkte", erklärt der Russe. "Die richtige Gangwahl ist sehr wichtig, um eine schnelle Rundenzeit zu fahren. Nachdem wir dort schon einige Rennen gefahren sind, wissen wir, in welche Richtung wir mit der Abstimmung gehen müssen und können daher direkt mit der Arbeit beginnen."

"Im Rennen ist die Wahrscheinlichkeit einer Safetycar-Phase sehr hoch, es kam bisher in beiden Rennen zum Einsatz", sagt der Russe, der auf ein turbulentes Rennen hofft. "Wir wissen, dass wir noch nicht schnell genug sind, um die Autos vor uns zu anzugreifen, aber wenn vor uns irgendetwas passiert, müssen wir bereit sein, um daraus unseren Vorteil zu ziehen. Vielleicht wird das in diesem Rennen der Fall sein." Aus eigener Kraft dürfte es für Caterham schwer werden, Marussia vom zehnten Platz der Konstrukteurswertung zu verdrängen.