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  • 27.08.2022 15:15

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Jonathan Noble

Carlos Sainz: Ferrari hätte ohne Fehler mehr Rennen gewinnen können

Zwischenfazit zur ersten Saisonphase in der Formel 1 2022: Warum Ferrari laut Carlos Sainz zwar sein Hauptziel erreicht hat, aber am großen Erfolg vorbeigeschrammt ist

(Motorsport-Total.com) - "Wir hätten wahrscheinlich mehr Rennen gewinnen können, wenn wir es etwas besser angestellt hätten." So lautet das Zwischenfazit von Ferrari-Fahrer Carlos Sainz zur Formel-1-Saison 2022. Denn er meint: Sein Team hat im Kampf mit Red Bull und Mercedes schon (zu) viele Punkte liegenlassen.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz im Kiesbett: Er glaubt, Ferrari hat 2022 mehrere Siege verschenkt Zoom

Tatsächlich haben sowohl Sainz als auch Charles Leclerc seit Saisonbeginn mehrmals bessere Ergebnisse verpasst, sowohl durch technische Probleme als auch durch individuelle Fahrfehler und durch Fehlentscheidungen des Ferrari-Kommandostands.

Deshalb sagt Sainz: "Wir müssen besser darin werden, uns anzupassen und Entscheidungen im Rennen zu treffen. Vielleicht muss man all das bei den neuen Autos etwas mehr überdenken."

Sainz erkennt "viele Lektionen" aus erster Saisonphase

Auch wenn Ferrari-Teamchef Mattia Binotto darauf beharrt, in Maranello müsse sich zur zweiten Saisonphase nichts ändern, erkennt Sainz sehr wohl eine Lernwilligkeit im Team: "Wir analysieren jeden Fehler oder jede Fehleinschätzung. Wir gehen da sehr analytisch vor und schauen, was wir hätten besser lösen können, was wir hätten tun sollen. Daraus lernen wir."

Eine Erkenntnis daraus sei, dass Ferrari "klarerweise perfekt agieren" müsse, "wenn wir Red Bull schlagen wollen - und Mercedes, das allmählich auf Tempo kommt", so Sainz. "Denn uns ist glasklar: Diese Teams operieren auf einem sehr hohen Niveau. Da kannst du dir keinen Fehltritt leisten. Unterläuft dir nur ein Fehler, dann schlagen sie dich."

Insofern habe Ferrari "viele Lektionen" aus der ersten Saisonphase mitgenommen. "Wahrscheinlich mehr als ich erwartet hatte", sagt Sainz. "Zum Beispiel war das Auto [anfangs] schwierig zu fahren mit meinem Fahrstil. Dann kamen zu Beginn ein paar Fehler dazu. Ein paar Ausfälle haben mich aus dem WM-Rennen geworfen."

"Selbst, als meine Saison in Schwung zu kommen schien, hat mich der Ausfall in Österreich wieder runtergezogen. Es war also schwierig, daraus mache ich keinen Hehl. Andererseits habe ich in dieser Zeit auch meine erste Poleposition und meinen ersten Sieg erzielt. Das ist positiv."


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Ferrari 2022: "Hauptziel" laut Sainz schon erreicht

"Besonders stolz" sei er allerdings auf die Fortschritte, die Ferrari mit dem F1-75 auf technischer Seite gelungen seien und auf "unsere Pace in den zurückliegenden Rennen", meint Sainz. Er fügt hinzu: "Allmählich kommen wir auf das Niveau, das ich mir selbst für mich ausgerechnet hatte."

Abgesehen davon habe Ferrari sein "Hauptziel" für die Saison 2022 bereits erreicht: "Wir kämpfen wieder mit Red Bull um Siege und mit Mercedes in der Gesamtwertung. Das hatten wir uns vorgenommen."

Doch Sainz will mehr, nämlich im weiteren Jahresverlauf "so viele Rennen wie möglich gewinnen". Parallel dazu müsse Ferrari zusehen, sein schnelles Auto ideal einzusetzen. Oder wie es Sainz ausdrückt: "Wir müssen einen Weg finden, dessen Leistung zu maximieren. "Das werden wir in den restlichen Rennen versuchen herauszufinden. Dann sehen wir am Ende, was das für die Gesamtwertung bedeutet."

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