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Byrne rechnet mit "weiterem Fortschritt" bei Ferrari
Obwohl der neue Ferrari wegen der neuen Regeln langsamer sein wird als der F2004, rechnet Rory Byrne mit Fortschritten
(Motorsport-Total.com) - Nicht zwangsläufig auf die Rundenzeiten, sehr wohl jedoch auf die Gesamtperformance des Teams werden sich die Verbesserungen auswirken, die Ferrari-Chefdesigner Rory Byrne für nächstes Jahr erwartet. Der Südafrikaner hat in einem Interview "große Fortschritte" gegenüber 2004 angekündigt.

© xpb.cc
Ferrari-Designer Rory Byrne bei der Siegerehrung dieses Jahr in Imola
Zwar wird der neue Ferrari von der schieren Performance her sicher nicht die Werte des aktuellen Boliden erreichen, mit dem Michael Schumacher und Rubens Barrichello 15 von 18 Saisonrennen gewonnen haben, weil das Reglement bekanntlich die Autos einbremsen wird, doch grundsätzlich ist sich Byrne sicher, dass sein Design auch im kommenden Jahr Erfolg haben wird. Darauf arbeitet Maranello im Moment mit allen zur Verfügung stehenden Ressourcen hin.#w1#
Neuer Ferrari auch optisch anders als der F2004?
"Das nächstjährige Auto wird in einigen Bereichen anders sein als das diesjährige", deutete der 60-Jährige gegenüber der englischen Ausgabe der 'F1 Racing' mögliche Überraschungen an. "Es ist noch sehr früh und wir sind beschäftigt mit der Forschung, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir wieder einen Schritt nach vorne machen werden. Das 2005er-Auto wird besser sein als das aktuelle, denke ich - vielleicht nicht in Sachen Performance, eben wegen der Regeln, aber technisch gesehen schon."
Allerdings wird die Neukonstruktion beim Auftaktrennen in Melbourne sicher noch nicht am Start sein. Wie schon 2002 und 2003 verfolgt Ferrari die Philosophie, zunächst mit dem Vorjahresmodell anzutreten. Hintergrund: Bei den ersten Grands Prix möchten die Italiener das neue Reglement in der Praxis kennen lernen, damit sie darauf in der Entwicklung noch reagieren können. Das Tankvolumen könnte in diesem Zusammenhang beispielsweise ein kritischer Faktor sein.
Angenommen, die Tendenz zu Multi-Stopp-Strategien setzt sich nächstes Jahr fort, so könnte Ferrari ohne weiteres das Konzept des bestehenden Tanks übernehmen. Falls jedoch aufgrund der neuen Reifenregel - ab 2005 müssen Qualifying und Rennen mit nur einem Satz Gummis bestritten werden - weniger Boxenstopps stattfinden sollten, könnte Ferrari nachträglich umplanen und einen etwas größeren Tank für mehr Flexibilität in das 2005er-Auto einbauen.
Ferrari beginnt in Melbourne mit einem Hybridmodell
"Weil die Regeln so spät beschlossen wurden und weil sie so signifikant sind, müssen wir viel Arbeit und Forschung in die Entwicklung des 2005er-Boliden einfließen lassen", so Byrne. "Wenn wir ihn zu früh vorstellen möchten, müssten wir Kompromisse in Sachen Performance eingehen. Das wollen wir natürlich nicht. Daher werden wir die Saison mit einem Hybridmodell beginnen." Frühestens beim dritten Grand Prix sei die Premiere des neuen Ferrari denkbar, wahrscheinlich sogar noch später.
Das neue Reglement der FIA - neben den Reifen, die ab sofort die Qualifying- und Renndistanz halten müssen, wird ja auch die Aerodynamik beschnitten - befindet Ferraris Chefdesigner grundsätzlich für gut: "Meiner Meinung nach war es dringend notwendig, die Autos einzubremsen. Wir haben einen Punkt erreicht, an dem die Geschwindigkeiten einfach zu hoch geworden sind." Durch die verlangsamenden Maßnahmen werden die Formel-1-Renner wohl frühestens in fünf Jahren wieder so schnell sein wie heute, nimmt er an.
"Wir hatten dieses Jahr einige ziemlich heftige Unfälle", ergänzte Byrne. "Die Autos sind heute sicherer als je zuvor, aber bei so vielen High-Speed-Unfällen wird irgendwann einmal ein Fahrer Pech haben und sich verletzen. Das ist meine Theorie. Daher glaube ich, dass es richtig war, etwas zu unternehmen. Die Regeländerungen waren völlig logisch. Ich denke, dass wir auf den meisten Kursen 2005 beträchtlich langsamer sein werden als diese Saison."

