Ferrari schielt mit einem Auge weiter auf Rossi

Obwohl Motorrad-Superstar Valentino Rossi vorerst auf zwei Rädern bleiben will, hat ihn Ferrari weiterhin im Visier

(Motorsport-Total.com) - Wenn sich sonst nicht viel tut in der Formel 1, stürzen sich die Medien auch auf Themen, die prinzipiell weniger Substanz haben. Gerade die Geschichte um Motorrad-Superstar Valentino Rossi und Ferrari halten sich nun aber schon seit einiger Zeit hartnäckig in den Schlagzeilen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Rossis Einlagen auf zwei Rädern sind schon jetzt mehr als legendär

Seit dem viel beachteten Test des Italieners im April in Fiorano hat speziell Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ein Auge auf ihn geworfen. Und obwohl Rossi dem Traditionsrennstall zumindest für die unmittelbare Zukunft eine klare Absage erteilt hat, will ihn di Montezemolo irgendwann in seinen Rennstall holen: "Wir werden sehen", kommentierte er die jüngsten Berichte. "Valentino ist ein großartiger Champion und wir bei Ferrari denken immer an die Zukunft."#w1#

Löst Rossi 2007 Schumacher als Ferrari-Superstar ab?

Ob der 57-Jährige damit auf die Zeit nach Michael Schumacher anspielt, die aller Voraussicht nach Ende 2006 anbrechen wird? Zumindest in der Theorie würde das Sinn machen: Rossi könnte sich bis dahin mit zwei weiteren MotoGP-Titeln endgültig unsterblich machen, parallel dazu für Ferrari testen und sich auf den Einstieg in den Formelsport vorbereiten - und schon 2007 seine Premiere in der Formel 1 geben.

John Surtees, bisher einziger Weltmeister auf zwei und vier Rädern, rät seinem potenziellen Nachfolger indes zu einem früheren Formel-1-Debüt: "Wenn Valentino in der Formel 1 erfolgreich sein möchte, sollte er wechseln, solange er bei den Motorrädern noch besser wird - nicht erst, wenn er nachlässt." Rossi selbst will davon aber nichts wissen: "Ich habe noch ein Jahr mit Yamaha vor mir. Und das wird dann nicht mein letztes Jahr bei den Motorrädern sein. Dann werde ich entscheiden, was zu tun ist."

Vater Rossi plädiert für eine rasche Formel-1-Premiere

Vater Rossi würde seinen Sohn genau wie Surtees gerne bald in der Formel 1 sehen: "Es wäre phantastisch, wenn Valentino zu Ferrari wechseln würde. Bei den Testfahrten im April in Fiorano war er von Anfang an sehr schnell. Er wusste sofort, wie er das Auto fahren musste. 2006 ist der richtige Zeitpunkt, danach könnte es für ihn schon zu spät sein", erklärte er Ende Oktober in einem Interview mit dem italienischen Blatt 'Tuttosport'.

Ob sich der 25-jährige Held der Motorradszene den Wechsel tatsächlich je antun wird, steht jedoch in den Sternen. Gilt er auf zwei Rädern als unbestrittener Superstar, so könnte er sein Image mit einem missglückten Formel-1-Gastspiel nur beflecken. Allerdings hat Rossi nicht nur bei den Ferrari-Tests, sondern auch im Rallyesport vor einigen Jahren bereits sein Talent und sein Gespür für Autos unter Beweis gestellt.